• 27.05.2012 14:13

  • von Stefan Ziegler

Whitmarsh wähnt seine Fahrer in guter Verfassung

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh hält Lewis Hamilton für einen Siegkandidaten in Monaco und rechnet auch mit dessen Teamkollegen Jenson Button

(Motorsport-Total.com) - Die Zuversicht ist groß bei McLaren, doch unterschiedlicher könnte die Ausgangslage der beiden Fahrer in Monte Carlo kaum sein: Während Lewis Hamilton das Rennen im Fürstentum von Position drei aus aufnimmt, muss Jenson Button mit dem zwölften Platz vorlieb nehmen - im Qualifying war es nicht für den britischen Rennfahrer gelaufen. Teamchef Martin Whitmarsh ist dennoch optimistisch.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton auf der Jagd nach seinem ersten Saisonsieg - in Monte Carlo

"Jenson hatte jetzt ein paar harte Rennen. Er ist aber ein so routinierter und intelligenter Bursche, dass er zurückschlagen kann. Er denkt darüber nach, wie er das Beste aus den Reifen herausholen kann. An diesem Nachmittag muss er vielleicht etwas anders machen", sagt das McLaren-Oberhaupt vor dem Start beim britischen 'Sky'. "Auch Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) muss man im Auge behalten."

Vor allem, weil in Monaco einfach alles passieren kann, wie Whitmarsh hinzufügt. "Es könnte Zwischenfälle und Safety-Car-Phasen geben. Ich rechne damit, dass speziell die beiden (Button und Vettel; Anm. d. Red.) eine etwas andere Taktik an den Tag legen werden. Das könnte sich gegen Rennende bezahlt machen. Jenson ist sehr motiviert. Und er kann ein fantastisches Rennen zeigen."

Die bessere Ausgangslage hat allerdings Hamilton inne. Der Weltmeister von 2008 gilt als Spezialist für Stadtkurse - und er wartet 2012 noch auf seinen ersten Saisonsieg. "Lewis ist steht in der zweiten Reihe und ist mental gut aufgestellt. Er denkt, er kann dieses Rennen gewinnen. Er hat aber dazugelernt und weiß, dass er es nicht schon vor der ersten Kurve gewinnen muss", sagt Whitmarsh.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco


"Ich bin mir sicher: Er wird auf dem Weg zur ersten Kurve sicherlich trotzdem aggressiv vorgehen. Hier kann aber alles passieren. Und es besteht auch die Chance auf Regen. Die Fahrer müssen ihre Reifen vielleicht länger nutzen als geplant. Möglicherweise sehen wir auch einige Safety-Car-Phasen", meint der McLaren-Teamchef und merkt an: "Es ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten."

"Die Fahrer müssen ihre Reifen vielleicht länger nutzen als geplant." Martin Whitmarsh

Besonders für Hamilton, der dringend eine Bestätigung - einen Rennsieg - braucht. Doch Whitmarsh setzt auf die Stärke seines Angestellten: "Lewis musste in Barcelona eine große Enttäuschung wegstecken. Er qualifizierte sich eine halbe Sekunde vor allen anderen, doch verlor diese Ausgangslage aufgrund eines Teamfehlers. Er steckte das aber sehr gut weg", sagt der Brite.

"Und das, obwohl wir ihm im Rennen eine Zweistopp-Strategie auferlegten. Niemand hatte geglaubt, dass die Reifen viel mehr als 20 Runden hergeben wurde. Lewis fuhr mit seinem letzten Reifensatz aber sogar 31 Runden. Das zeigte eine große Reife und Selbstsicherheit. Er holte noch wichtige Punkte und ließ Barcelona mit dem Wissen zurück, sehr gut in Form zu sein. Er kann gewinnen."

"Das zeigte eine große Reife und Selbstsicherheit." Martin Whitmarsh

Und nun wird er versuchen, eben dies in Monte Carlo in die Tat umzusetzen. Für Whitmarsh eine logische Folge aus den jüngsten Entwicklungen: "Lewis hat einfach diese neue Zuversicht gefasst. Das macht ihn zu einer Macht. Er ist ruhig, entschlossen und schnell." Aktuell ist Hamilton aber vor allem der bestplatzierte Fahrer in der WM-Gesamtwertung, der 2012 noch keinen Sieg geholt hat.