Der Freitags-Bottas: Hungrig, wissbegierig und schnell

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem starken Auftritt im Auto von Bruno Senna war Valtteri Bottas erwartungsgemäß zufrieden: "Es war definitiv ein gutes Freies Training für uns", sagt der Williams-Testfahrer, der mit Ausnahme der Wochenenden in Monaco, Singapur, Montreal und Austin in jeweils einer Freitagssession zum Einsatz kommen wird. "Wir hatten überhaupt keine Probleme. Das Tempo war gut und ich habe mich im Auto wohl gefühlt", so Bottas weiter.

© xpbimages.com

Valtteri Bottas lieferte gestern wieder einmal eine Empfehlung ab

Der amtierende GP3-Champion, der auch schon in Mugello testete, freut sich über die Zeit, die er hinter dem Steuer des FW34 verbringen darf. "Ich lerne jedes Mal immer mehr dazu. Das Hauptproblem waren die Reifen", so der 22-Jährige über die Kunst, ihr Verhalten kennenzulernen und das letzte Quäntchen aus ihnen herauszuquetschen.

Tun, was das Team verlangt

Der Kopf des Finnen qualmt auch sonst: "Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Dinge, die in der Formel 1 zu lernen sind. Und es kommt jeden Freitag mehr hinzu", gibt sich Bottas, der aus dem südfinnischen Dorf Nastola stammt und im englischen Oxford lebt, wissbegierig. "Es gibt da eine Balance, die wir erkunden müssen. Es geht nicht darum, nur Rundenzeiten zu setzen. Es geht darum, das beste Datenmaterial für das Setup zu sammeln", erklärt er.

Bottas gibt sich als Teamplayer: "Meine Aufgabe ist es, das zu tun, was das Team von mir verlangt, und zu versuchen, das Auto an das Limit zu bringen", sagt er und erwähnt, dass es dafür vom Kommandostand viel positives Feedback erhalte. Das ändert nichts an seiner ambitionierten Einstellung: Nach eigenem Bekunden muss er sich "immer weiter verbessern".

Noch nie einen Longrun gefahren

Denn es gibt noch einen weißen Fleck im Klassenbuch. "Ich bin noch nie einen ordentlichen Longrun gefahren", überrascht er. Und dabei spricht Bottas von 20 Runden. Wie sich der Reifen zwischen dem 15. und 25. Umlauf verhält? "Davon habe ich noch keine konkrete Idee", rätselt er. Dennoch scharrt Bottas mit den Hufen, wenn es um einen Vertrag als Einsatzpilot geht: "Natürlich will ich als Rennfahrer auch in dieser Klasse so schnell wie möglich einer werden", räumt er ein.

Doch noch ist es nicht soweit: "Letztendlich sind die Dinge für mich in dieser Saison so, wie sie sind." Und das heißt: Im Freien Training 90 Minuten fahren, dann Zuschauen. "Für mich sind die Freitage reserviert, und für mich ist die Saison eine großartige Gelegenheit, viel über die Formel 1 zu lernen, mich selbst zu beweisen", hebt er die positiven Aspekte hervor. "Und sollte ich tatsächlich ein Renncockpit bekommen, waren es wertvolle Erfahrungen", blickt Bottas voraus.