Sauber-Fahrer sind heiß auf Bahrain

Nachdem Sauber in China die gute Leistung im Rennen nicht umsetzen konnte, wollen die Schweizer in Bahrain wieder angreifen

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von China erhielt der momentane Höhenflug von Sauber einen kleinen Dämpfer. Vom dritten Startplatz aus war Kamui Kobayashi vor dem Rennen ein ernsthafter Siegkandidat, doch am Ende stand für den Japaner nur ein zehnter Platz zu Buche. Teamkollege Sergio Perez verpasste nach seinem umjubelten zweiten Platz in Malaysia in Schanghai als Elfter die Punkteränge. Doch schon am kommenden Wochenende haben die Sauber-Piloten in Bahrain Gelegenheit zur Wiedergutmachung.

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez, Kamui Kobayashi

In Bahrain wollen die Sauber-Piloten weitere WM-Punkte sammeln

"Bahrain ist eine meiner Lieblingsstrecken, das Layout ist wirklich gut. Ich mag auch die hohen Außentemperaturen dort, das fühlt sich richtig schön nach Sommer an", sagt Kobayashi. Allerdings weiß der Japaner nach der Absage im Vorjahr nicht so recht, was ihn in Manama erwartet. "Im vergangenen Jahr gab es dort kein Rennen, demzufolge wissen wir nicht, wie der Streckenzustand ist. Es könnte durchaus sein, dass der Kurs am Anfang sehr rutschig ist."

"Der Grand Prix findet auf der kürzeren Streckenvariante statt, auf der ich noch nie ein Formel-1-Rennen gefahren bin", sagt Kobayashi. Beim letzten Auftritt der Formel 1 in Bahrain wurde 2010 auf einer 6,299 Kilometer langen Variante der Strecke gefahren. In diesem Jahr wird wieder die 5,412 Kilomter lange Version genutzt, die in vorherigen Rennen gefahren wurde.

Zurück auf die kürzere Strecken-Variante

Doch auf diese Variante ist für den Japaner kein Neuland. "Ich kenne die Strecke sehr gut, weil ich dort viel für Toyota getestet habe und auch mit der GP2 dort gefahren bin." Daher weiß Kobayashi auch, worauf es in der heißen Sakhir-Wüste ankommt. "Wir müssen auf jeden Fall auf die hohen Temperaturen vorbereitet sein und eine entsprechende Kühlung bereithaben."

Teamkollege Perez verfügt über weniger Erfahrung auf dem Bahrain-International-Circuit. "Ich bin in Bahrain noch nie mit einem Formel-1-Rennwagen gefahren, aber ich verbinde sehr gute Erinnerungen mit der Rennstrecke, weil ich dort ein GP2-Rennen gewonnen habe. Das war 2008 und mein bislang einziger Start in Bahrain", sagt der Mexikaner.


Fotos: Sauber, Großer Preis von China


"In meinen Augen hat die Strecke einen Stopp-and-Go-Charakter, und ich denke, dass man auf die hinteren Reifen aufpassen muss, damit sie nicht zu stark abbauen", beschreibt Perez die Charakteristik und die Herausforderungen. "Insgesamt hat unser Team eine starke Phase, und diesen Schwung müssen wir auch mit ins nächste Rennwochenende nehmen", hofft der 22-Jährige.

Traktion und Bremsen sind entscheidend

Giampaolo Dall'Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke, bestätigt den Eindruck seines Fahrers über die Charakteristik des Kurses. "Die Strecke ist eine Abfolge von langen Geraden und langsamen Kurven, weshalb die Bremsen sehr stark beansprucht werden. Eine gute Traktion ist ebenfalls entscheidend auf diesem Kurs." Beim Setup könnte in diesem Jahr ein anderer Weg als in früheren Jahren gewählt werden. "In jener Zeit, als es DRS noch nicht gab, fuhr man nicht mit maximalem Abtrieb, denn eine gute Höchstgeschwindigkeit kann auf dieser Strecke durchaus wertvoll sein", so Dall'Ara.

"Eine Spezialität ist auch der Asphalt, der zwar nicht wirklich rau ist, der aber die Hinterreifen dennoch stark beansprucht. Das resultiert aus den hohen Aussentemperaturen in Kombination mit dem Sand, der immer wieder auf die Strecke geweht wird. Pirelli stellt uns erneut die weiche und die mittlere Mischung zur Verfügung", blickt der Ingenieur auf die Reifen, deren richtige Handhabung auch in Bahrain der Schlüssel zum Erfolg sein wird.

Daneben stellen vor allem der hohen Temperaturen Teams und Autos auf eine harte Probe. "Meistens liegen die Aussentemperaturen zwischen 35 und 40 Grad Celsius, was bedeutet, dass man für maximale Kühlung sorgen muss. Das gilt auch für die Bremsen, allerdings hier wegen der hohen Belastung. Auf diesem Kurs letztendlich entscheidend sind die Bremsleistung und die Traktion",so Dall'Ara.