Force India: Zeiten kein Indikator für Performance

Nico Hülkenberg glänzte im zweiten Freien Training in Melbourne mit Platz zwei, doch das Kräfteverhältnis kann der Force-India-Pilot nicht einschätzen

(Motorsport-Total.com) - Force India zählte nach den positiven Wintertestfahrten zu den Geheimfavoriten. Auch am ersten Trainingstag in Melbourne war das indische Team vorne mit dabei. Nico Hülkenberg beendete das zweite Freie Training als Zweitschnellster hinter seinem Landsmann Michael Schumacher im Mercedes. Aufgrund der Wetterkapriolen und der abtrocknenden Strecke ist das Kräfteverhältnis nach den ersten drei Trainingsstunden aber wenig repräsentativ. In der kombinierten Zeitenliste beider Trainings fehlten "Hulk" 1,7 Sekunden auf die absolut schnellste Zeit des Tages von Jenson Button (McLaren). Teamkollege Paul di Resta war eine halbe Sekunde langsamer und reihte sich auf Position 13 ein.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg fuhr im Force India schnelle Zeiten - doch was sind diese wert?

"In beiden Trainings herrschten wechselhafte Bedingungen", so Hülkenberg. "Speziell im zweiten Training war es nass, da es kurz vor dem Beginn regnete. Trotzdem machten wir das Beste daraus und ich bin mit den Regenreifen gefahren, anschließend mit den Intermediates und dann mit den weichen Slicks. Es ist schwierig, irgendetwas in die Zeiten hineinzulesen, weil nicht alle mit der weichen Reifenmischung gefahren sind. Dazu gab es unterschiedliche Programme und Benzinmengen. Das Wichtigste ist, dass ich bereits ein gutes Gefühl fürs Auto habe."

Auch Teamkollege di Resta kann nichts in die Zeiten hineinlesen, ist mit dem VJM05 aber zufrieden. "Es ist schwierig, irgendetwas über das erste oder zweite Training zu sagen, weil das Wetter nicht konstant war. Trotzdem machten wir das Beste daraus und kümmerten uns um das Aerodynamikpaket", so der Schotte. "Wir konnten einige Dinge lernen. Zwischen den beiden Trainings änderten wir auch die Abstimmung."

"Das Auto fühlte sich am Nachmittag besser an. Das war also positiv. Schwierig ist allerdings, dass wir keinen Eindruck von der Performance der Gegner bekommen haben. Es bestehen für morgen also noch viele unbekannte Parameter." Wie den anderen Teams auch, bleibt Force India nichts anderes übrig, als sich auf sich selbst zu konzentrieren. Chefingenieur Jakob Andreasen ist mit der Leistung des neuen Boliden soweit zufrieden.


Fotos: Force India, Großer Preis von Australien, Freitag


"An Tagen wie diesen muss man einfach geduldig sein und auf die richtigen Möglichkeiten warten. Es ist aber besser, wenn man abwartet anstatt bei nicht idealen Bedingungen zu fahren. Ich glaube, wir waren zur richtigen Zeit mit den richtigen Reifen auf der Strecke. Auf die Piste zu fahren ist es immer wert, auch wenn man nur Kleinigkeiten lernen kann", sagt Andreasen. "Wir haben unser Aeropaket evaluiert und einige nützliche Daten gesammelt. Wichtig war, dass wir die trockene Phase gut genutzt haben, damit die Fahrer in einen Rhythmus kamen."