• 13.10.2011 15:36

  • von Dieter Rencken

Petrow: Der Auspuff bremst Renault

Der Renault ist durch den unkonventionellen Auspuff das wohl komplexeste Auto im Feld: Witali Petrow beklagt die schwierige Weiterentwicklung

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Renault immer wieder neue Teile nachschiebt, bleiben die großen Erfolge aus. Besonders langsame Kurven schmecken dem aktuellen Auto gar nicht. Durch den unkonventionellen Auspuff mangelt es Renault an Traktion. Zudem gibt es Probleme mit der Haltbarkeit der Hinterreifen. Witali Petrow gibt im Interview einen Einblick in die aktuelle Situation.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow weiß, dass Renault nur begrenzte Möglichkeiten hat

Frage: "In Suzuka habt ihr eine ungewöhnliche Strategie gefahren, die auf den ersten Blick seltsam anmutete. War die Taktik durch die Eigenarten des R31 bedingt?"
Witali Petrow: "Wir haben im Vergleich zu den anderen Teams Probleme. Bei Sauber, Williams und Force India halten die Hinterreifen deutlich länger. Sie können sehr viel länger damit fahren. Unser Vorteil liegt in schnellen Kurven. Unsere Konkurrenten sind hingegen auf langsamen Kursen schneller, weil sie eine bessere Traktion haben."

Frage: "Dennoch konntest du Punkte holen. Ist die Ausgangsbasis am Freitag deshalb hier besser als in Japan?"
Petrow: "Wir müssen sehr genau mit den Ingenieuren arbeiten. Wenn man sich weiterentwickelt, ist es wichtig, keinen Fehler mitzunehmen, der sich womöglich schon am Freitag eingeschlichen hat. Wir verbessern uns ständig. Und wenn man dann zurückgehen muss, weil man auf einen Fehler aufmerksam wird, den man am Anfang gemacht hat, ist das ärgerlich."

Frage: "Habt ihr neue Teile mit nach Südkorea gebracht?"
Petrow: "Beim Rennen in Suzuka bekam Bruno ein kleines Update an seinem Auto. Ich hatte es nicht, weil mein Auto heißer wurde. Das haben wir nicht richtig verstanden. Nun verfüge auch ich über die neuen Teile."

Frage: "Ist das Hitzeproblem aussortiert?"
Petrow: "Ich hoffe, dass wir die Ursache gefunden haben."


Fotos: Witali Petrow, Großer Preis von Südkorea


Frage: "Auf den neuen Frontflügel müsst ihr aber nach wie vor verzichten?"
Petrow: "Der neue Flügel scheint für das aktuelle Auto nicht optimal zu sein. Dieses Jahr ist es etwas seltsam. Wir haben sehr viele neue Teile zu den Rennen gebracht, die nicht funktioniert haben. Im Vorjahr war es anders. Da haben alle Sachen einen Vorteil ergeben. Es gab keine Probleme mit der Balance oder andere Sorgen. Dieses Jahr ist es umgekehrt. Durch den Auspuff ist es schwierig."

Frage: "Liegt dieser Umstand nur am Auspuff?"
Petrow: "Der Auspuff trägt die größte Schuld. Dadurch sind unsere Möglichkeiten stark begrenzt. Man kann im Heckbereich nicht mehr allzu viel machen."