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  • 22.05.2011 20:09

  • von Tim Schwenger

Lotus: Anschluss an das Mittelfeld noch knapp verpasst

Das Team Lotus fährt mit einem 18. Platz von Jarno Trulli und einem selbst verschuldeten Ausfall von Heikki Kovalainen aus Barcelona zurück

(Motorsport-Total.com) - Nach der überraschenden Qualifikation gestern, in der Heikki Kovalainen mit einem 15. Startplatz das Potential des verbesserten Lotus aufzeigte, konnte diese Leistung im Rennen nicht wiederholt werden. Dennoch setzte man sich wieder deutlich gegen die beiden Kontrahenten Marussia-Virgin und das HRT-Team durch.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Das Team Lotus war mit den Fortschritten in Barcelona zufrieden

Trulli in Problemen

"Das Rennen war wirklich gut. Es war ein weiterer guter Start für mich in dieser Saison, das war wirklich gut. Ich konnte ein paar Positionen gutmachen und war stark am Rennanfang", lobte Trulli den Beginn seines Rennens. "Offenbar kam unser Auto mit den weichen Reifen besser zurecht als mit den harten, was mir in den ersten Rennabschnitten half. Leider hatte ich mitten im Rennen ein Problem mit meinem Auspuff, sodass meine Geschwindigkeit nicht mehr so hoch wie am Rennanfang war", teilte der Italiener mit.

Trulli war dennoch mit seinem Rennen und den Zweikämpfen zufrieden. "Aber alles in allem war es ein gutes Rennen für mich. Ich kämpfte wie ein Löwe und war mit mir zufrieden, weil ich gefühlt habe, dass ich das Maximum aus dem Auto herausgeholt habe", erklärte ein glücklicher Trulli. "Es liegt noch ein bisschen Arbeit vor uns, um das Mittelfeld anzugreifen, aber wir haben es erneut geschafft die Fahrer hinter uns zu überrunden."

Lotus muss laut dem Italiener weiter die Entwicklung des Autos vorantreiben, um das Mittelfeld anzugreifen. "Die gesamte Aerodynamik ist gut. Wir müssen weiterhin den Fokus auf diesen Teil der Entwicklung legen, um die Lücke zu den Teams hinter uns weiter vergrößern zu können und den Rückstand zum Mittelfeld zu schließen."

Kovalainen zerstört den Lotus

Kovalainen war im Gegensatz zu Trulli mit seinem Rennen unzufrieden, weil er durch einen selbst verschuldeten Fahrfehler ausgeschieden ist. "Es ist eine Schande, dass mein Rennen heute so zu Ende gehen musste. Ich machte einen Fehler am Eingang zu Kurve vier und schied aus. Bis zu diesem Punkt war es ein gutes Rennen", sagt ein enttäuschter Finne. "Jarno und ich kämpften lange Zeit im Mittelfeld bis die Reifen nachließen und die frühe Performance nicht mehr zu halten war."

"Vielleicht hätten wir früher an die Box kommen sollen, aber wir haben viel aus diesem Wochenende gelernt und können das mit nach Monaco nehmen", erzählt Kovalainen, der sich schon auf Monaco am nächsten Wochenende freut. "Ich denke, dass nächste Wochenende in Monte Carlo wir für jeden Fahrer sehr interessant."

"Ich machte einen Fehler am Eingang zu Kurve vier und schied aus." Heikki Kovalainen

Motorenpartner Renault sah den Rennverlauf ähnlich wie das Team Lotus. "Wir hatten einen guten Start, speziell Jarno, und in dem ersten Teil des Rennens war die Geschwindigkeit gut. Nach ein paar Problemen an Jarnos Auto war die Konkurrenzfähigkeit eingeschränkt. Der wichtigste Punkt ist aber, dass wir das Potential des Autos gesehen haben", sagt Thierry Salvi, der Verantworliche bei Motorenpartner Renault. "Wir haben viele Veränderungen durchgeführt und müssen weiter hart arbeiten, um die Fortschritte in Renngeschwindigkeit auf die Strecke bringen zu können."

Neues Paket sorgt für gute Stimmung

"Es war ein langes und hartes Rennen, wo die richtige Reifenstrategie entscheidend war. Beide Fahrer starteten gut, Heikki zog sich dabei aber einen Schaden an seinem Frontflügel zu, wodurch Jarno ihn überholen konnte", analysiert Technikchef Mike Gascoyne die Startphase des Grand Prix. "Wir versuchten eine Drei-Stopp-Strategie und stoppten vielleicht etwas spät, aber es war schade, dass wir nicht beide Autos ins Ziel brachten."

"Heikki machte einen kleinen Fehler in Runde 52 und dann hatte Jarno ein Problem mit dem Auspuff, aber alles in allem war es ein weiteres positives Wochenende für das gesamte Team", erzählt Gascoyne. "Wir haben einen Fortschritt gemacht und haben weiter wichtige Daten gesammelt, die uns unser neues Paket leichter zu verstehen geben."

"Es war ein langes und hartes Rennen, wo die richtige Reifenstrategie entscheidend war." Mike Gascoyne

Kamarudin Meranun, Stellvertreter von Teamchef Tony Fernandes, verließ Barcelona ebenfalls zufrieden und war mit den Fortschritten glücklich. "Das ganze Wochenende war sehr gut für uns. Wir wussten, dass das gute Resultat von Sonnabend nur schwer im Rennen am Sonntag zu wiederholen sei. Unsere Fahrer starteten gut und wir waren bis zu dem Unfall von Heikki zuversichtlich auf eine gute Platzierung. Jarno gab alles und fuhr einen guten 18. Platz ein."

"Es gibt einige positive Aspekte an diesem Wochenende", schildert der Teamverantworliche von Lotus. "Wir waren in der Lage gegen die Mittelfeld-Teams zu kämpfen und haben gezeigt, dass wir uns Stück für Stück verbessern. Das wird der Schlüsselfaktor in diesem Jahr sein. Wir verlassen Spanien glücklich und zufrieden und schauen nach vorne."