Petrow: "Viel Arbeit an den Bremsen"

Renault-Pilot Witali Petrow hat in Jerez viel an den Bremsen gearbeitet - Im Interview beschreibt der Russe die Fortschritte bei den Testfahrten

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ausfall des Teamleaders Robert Kubica war Witali Petrow auch am Freitag in Jerez der einzige Fahrer des Renault-Teams, der den neuen Wagen um den Kurs bewegte. Der Tag ist aber nicht optimal verlaufen, denn gegen Mittag landete der Russe mit seinem Wagen im Kiesbett, was für ihn und die anderen Fahrer eine kurzzeitige Unterbrechung der Session zur Folge hatte. Ein Leck im Wasserkühler bedeutete schließlich, die ursprünglich für den Nachmittag vorgesehenen Longruns aus dem Programm zu streichen.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow tut sich durch das KERS beim Bremsvorgang noch schwer

Frage: "Wie sind deine beiden Testtage verlaufen?"
Witali Petrow: "Freitag war positiv. Wir haben viele Probleme aussortiert und haben die Reifen und das Auto besser verstanden. Generell haben wir bisher eine gute Abstimmung gefunden. Wir haben durch ein Leck etwas Zeit verloren und konnten den Longrun nicht wie geplant abspulen. Wir haben fast das geplante Programm absolviert. Am Vormittag haben wir einige Aerodynamiktests absolviert. Nach dem Mittagessen haben wir dann mit den Reifen gearbeitet. Bei den Bremsen haben wir etwas gefunden. Das ist sehr wichtig für mich."

Frage: "Hast du auch KERS verwendet?"
Petrow: "Als ich KERS zum ersten Mal verwendet habe, war die Abstimmung nicht leicht. Wir haben viel Zeit in dieses Gebiet investiert. Wenn man auf die Bremsen steigt, blockieren die Hinterräder sofort. Wir haben lange daran gearbeitet. Als ich zum letzten Mal hinausgefahren bin, habe ich die Bremse gecheckt. Hoffentlich funktioniert es jetzt."

Frage: "Welche Fortschritte habt ihr seit dem ersten Test in Valencia gemacht?"
Petrow: "Das ist noch zu früh zu sagen. In Valencia war es mein erster Tag. Wir haben viele Dinge gecheckt. Am Freitag in Jerez haben wir herausgefunden, wie die Bremsen funktionieren. Mit KERS ist der Bremsvorgang etwas anders im Vergleich zum Vorjahr. Wir müssen weiter daran arbeiten. In Barcelona sollten wir das erledigt haben."

Frage: "Wie kommst du mit der mittleren Reifenmischung von Pirelli klar?"
Petrow: "Es hängt davon ab, ob man eine Qualifyingrunde oder einen längeren Run fährt. Das Bild ist noch nicht klar, aber ich denke, man bekommt die maximale Leistung auf einer Runde."


Fotos: Renault, Testfahrten in Jerez


Frage: "Hast du alle vier Reifenmischungen getestet?"
Petrow: "Nein. Wir haben die mittlere und die weiche Mischung probiert. Supersoft haben wir noch nicht getestet. Unser Plan war es, die weichen Reifen nur für wenige Runden zu verwenden, um sicherzugehen, dass alles funktioniert. Ich habe mich mit den Bremsen aber nicht wohl gefühlt, weshalb wir viel Zeit mit ihnen verbracht haben."

"Es war schwierig, wir haben viele Dinge verändert. Als die Bremsen funktioniert haben, sind wir einen Longrun gefahren, denn viele Kilometer sind mit dem neuen Auto wichtig. Hoffentlich wird das Auto in Barcelona funktionieren und wir können vernünftig testen."

Frage: "Hast du den verstellbaren Heckflügel verwendet?"
Petrow: "Ja klar. Es ist nicht nur ein weiteres Spielzeug. Es ist ein großer Unterschied bei der Beschleunigung."

Frage: "Kannst du damit leichter einem anderen Auto folgen?"
Petrow: "Jeder verwendet das gleich. Was ist also der Unterschied? Ich verstehe nicht ganz, warum wir das System im Training und im Rennen verwenden dürfen. Natürlich wird es im Rennen einen Vorteil bieten, aber sonst ist es nur mehr Arbeit."

Frage: "Würdest du gerne mehr testen? Ist die Abwesenheit von Robert Kubica ein Problem?"
Petrow: "Ja natürlich. Das kann mir für die Zukunft immer helfen. Wenn Robert getestet hat, habe ich ihm immer zugehört. Er hat ähnliche Aussagen gemacht, aber es war einfach interessant für mich und ich konnte mir viele Notizen machen. Wir sind beide ungefähr gleich groß und haben einen ähnlichen Fahrstil. Ich habe an einem Tag dies getestet und er am nächsten Tag etwas anderes. Das war immer positiv. Ich habe immer auf ihn gehört."