• 08.02.2011 09:01

  • von Roman Wittemeier

Jerez-Test: Glock will "fahren, fahren, fahren"

Marussia-Virgin-Pilot Timo Glock hofft auf ein Ende der Pannenserie im Team: Mit dem neuen MVR-02 in Richtung Formel-1-Mittelfeld

(Motorsport-Total.com) - Die inoffizielle Wertung der "neuen Teams" in der Formel 1 gibt es nicht mehr. Lotus, HRT und Virgin haben ihr Debütjahr absolviert und gelten nun als etablierte Mannschaften in der Königsklasse. Entsprechend ändern sich die Vorgaben. Marussia-Virgin will mit dem MVR-02 das Mittelfeld angreifen. "Wir haben harte Zeiten erlebt, aber aus den Fehlern gelernt", sagt Timo Glock. "Wir haben seit Saisonmitte an neuen Strukturen gearbeitet und daran, das Auto zuverlässiger und schneller zu machen."

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock setzt sich den Einzug in Q2 als Ziel für die neue Saison

"Manchmal habe ich mich gefragt: 'Was zur Hölle machst du hier?' Ich habe das gesamte Wochenende gekämpft und nach zehn Runden im Rennen sagte mir das Team, dass ich das Auto in der Box abstellen soll. Das war schon hart", berichtet der Odenwälder von den hartnäckigen Hydrauliksorgen des Vorjahres. "Aber in den letzten Saisonrennen haben wir gespürt, dass wir für 2011 in besserer Form sein sollten - weiter vorne, näher an den Mittelfeldteams."

"In Südkorea hatten wir es endlich im Griff. Ich war im Regen sehr schnell. Leider hatte ich das Pech, dass mich Sebastien Buemi aus dem Rennen riss. Aber so läuft es eben manchmal im Rennsport", erklärt der 28-Jährige. In der neuen Saison will Glock regelmäßig mit Buemi und Co. kämpfen. "Wenn wir nahe an Sauber, Toro Rosso und Force India herankommen, dann wäre das ein akzeptables Niveau. Wir sollten zwei bis zweieinhalb Sekunden hinter den Topteams sein, somit nahe am Mittelfeld."

"Wenn uns Lotus etwas enteilt, dann haben sie eben über den Winter einen tollen Job gemacht. Die haben ganz andere Möglichkeiten, ein höheres Budget", erklärt Glock mit Blick auf den Hauptkonkurrenten von 2010. "Unser Auto macht aber den Eindruck, dass es ein erheblicher Fortschritt ist. Wir hoffen also, dass wir vor Lotus landen können." Vor allem zum Saisonstart will Marussia-Virgin auftrumpfen, von etwaigen Problemen bei anderen Teams profitieren.


Fotos: Präsentation des Marussia-Virgin MVR-02


"Beim ersten Test will ich einfach nur fahren, fahren, fahren", sagt Glock mit Blick auf das Debüt mit dem MVR-02 in Jerez. "Wir müssen schauen, wo die Schwächen des Autos liegen und diese dann bis zum ersten Rennen aussortieren. Wenn man mit einem Haufen von Problemen zum Saisonstart kommt, dann geht es gleich übel los. Das sollte uns nicht passieren." Zuverlässigkeit soll der Schlüssel zu ersten Erfolgen werden.

Am Donnerstag und Freitag wird Glock die ersten Kilometer mit dem Neuwagen abspulen. "Die Umstellung auf die neuen Reifen wird die größte Herausforderung", sagt der erfahrene Deutsche. "Wir haben nur in Abu Dhabi und neulich in Valencia mit den Pirellis testen können. Ich freue mich auf die ersten Kilometer mit dem neuen Auto. Das sollte der Auftakt eines Jahres werden, das für uns deutlich besser verläuft als das Vorjahr."