• 19.02.2011 21:16

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Heidfeld nicht mit der Balance des R31 glücklich

Nick Heidfeld ist in Barcelona nicht mit der Balance des Renault zufrieden - Das Energie-Rückgewinnungs-System KERS hat den Routinier aber positiv überrascht

(Motorsport-Total.com) - Nach dem zweiten Testtag in Barcelona war Nick Heidfeld nicht besonders glücklich mit dem Renault R31. Sein Teamkollege Witali Petrow war am Vormittag unterwegs, weshalb der Deutsche erst nach dem Mittagessen in sein neues Arbeitsgerät steigen konnte. Ursprünglich waren drei Stunden geplant, doch etwa 30 Minuten gingen durch ein technisches Problem verloren. Mit der Balance des Autos ist Heidfeld nicht restlos zufrieden. Es ist klar, dass auf den Routinier noch viel Arbeit wartet.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld wurde in Barcelona von der Balance des Autos negativ überrascht

"Im Vergleich zu Jerez bin ich mit der Balance nicht so zufrieden. Ich bin aber nur am Nachmittag gefahren. Da bleibt nicht viel Zeit für Änderungen. Das Auto ist nicht ganz außerhalb des Fensters, aber es kann definitiv verbessert werden", resümiert Heidfeld. "Man hat nie ein Auto das einem komplett gefällt. Es gibt immer etwas zu verbessern."

"In Jerez waren wir nahe an einem Auto, das mir gefällt. Nur Kleinigkeiten waren nicht nach meinem Geschmack. Heute war ich überrascht, wie anders es war. Aber auch die Strecke und die Bedingungen sind anders. Es ist interessant und wir müssen verstehen, warum das so ist. Es gibt nämlich nicht viel Zeit, um eine Abstimmung zu finden. Wir müssen auch verstehen welche Rolle die Reifen spielen."

Trotzdem gab es auch Fortschritte zu verzeichnen. "Wir haben mechanisch und bei einigen Systemen Verbesserungen erzielt. Hoffentlich kann ich am Montag viele Runden drehen und weitere Sachen ausprobieren", blickt Heidfeld voraus. "Es geht einfach darum, die Zeit am effektivsten zu nutzen."


Fotos: Renault, Testfahrten in Barcelona, Samstag


Vom Energierückgewinnungssystem KERS ist der 33-Jährige positiv überrascht. Bei BMW "hatte ich viele Probleme mit den Auswirkungen auf die Bremse. Hier funktioniert das bisher einwandfrei." Teamkollege Petrow ist bisher mit der Abstimmung der Bremsen nicht so zufrieden. Der Russe klagte über stark blockierende Hinterreifen.

Bei Renault ist Heidfeld ins kalte Wasser gesprungen. Er kannte weder das Team, noch das Auto. Der R31 wurde auch nach dem einjährigen Feedback von Robert Kubica gebaut. Heidfeld sieht darin kein Problem: "Es ist schwierig zu sagen, wie viel Einfluss das hat und wie stark man ein Auto um einen Fahrer herum bauen kann. Ich gebe mein Bestes und denke nicht daran. Das Auto ist so wie es ist. Für meine Arbeit macht es keinen Unterschied, für wen das Auto gebaut wurde."

Obwohl das Kräfteverhältnis bei den Testfahrten schwierig herauszulesen ist, hat Heidfeld den Favoriten ausgemacht: "Red Bull ist für mich klar das schnellste Auto. Denen kann es egal sein." Schwieriger ist es hingegen, die Konkurrenzfähigkeit des R31 zu bewerten. "Wir haben ja noch keine Longruns gefahren. Ich muss erst einmal sehen, wie sich die Reifen über mehrere Runden verhalten. Aber ich bin sicher, dass noch viel Potenzial im Auto steckt."