• 06.11.2010 16:00

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Pirelli plant aggressive Reifentypen

Auf Wunsch der Teams will Pirelli 2011 keine allzu harten, sondern eher aggressive Reifen anbieten: "Unterm Strich ist die Formel 1 Unterhaltung"

(Motorsport-Total.com) - Der künftige Reifenhersteller Pirelli, der hinter den Kulissen mit einem Toyota TF109 aus dem Vorjahr und Testfahrer Pedro de la Rosa sein Entwicklungsprogramm vorantreibt, plant für nächstes Jahr eine aggressive Herangehensweise. "Ich möchte nicht, dass wir zu konservativ sind", hält Sportchef Paul Hembery im Interview mit 'Motorsport-Total.com' klar.

Titel-Bild zur News: Paul Hembery

Pirelli-Sportchef Paul Hembery hält wenig davon, auf Nummer sicher zu gehen

"Aus Sicht des Reifenherstellers wäre es besser, konservativ an die Sache heranzugehen, denn du willst natürlich nicht, dass die Leute nur über den Verschleiß reden", weiß der Brite. "Aber aus sportlicher Sicht und für die Show sind zwei stark verschleißende Reifenmischungen besser, denn im Moment gibt es einen aggressiven und einen stabileren Reifentypen, was dazu führt, dass unterm Strich alle die gleiche Strategie fahren."

"Wenn du hingegen zwei ziemlich aggressive Reifentypen anbietest, dann müssen sie wirklich darüber nachdenken, wann und wie sie diese am besten einsetzen - also genau das, was in Kanada passiert ist", verweist Hembery auf die spannende Reifenschlacht in Montréal und ergänzt: "Wir wollen zur Show beitragen, denn unterm Strich ist die Formel 1 Unterhaltung. Uns ist klar, dass wir dabei auch eine Rolle spielen."

Gleichzeitig streitet er nicht ab, dass die Verlockung groß ist, einen konservativen Reifen zu entwickeln, denn ein Reifenmonopolist hat es in der Formel 1 nicht leicht: Sind die Pneus extrem haltbar, schimpfen alle über "Holzreifen" und zu wenig Grip, sind sie jedoch zu weich, kann es zu Reifenschäden und jeder Menge schlechter Presse kommen. Wenn also aggressive Reifen angeboten werden sollen, erhofft sich Pirelli Unterstützung von den Teams.

¿pbvin|512|3250||0|1pb¿"Die Fahrer und einige Teammitglieder müssten da mitspielen, denn es macht keinen Sinn für uns, so vorzugehen, wenn sich der Fahrer nach Rennende hinstellt und über die Reifen schimpft. Dann müssen wir halt Reifen bauen, die 50 Runden lang völlig konstant sind, womit wir von unserer Seite grundsätzlich auch kein Problem hätten", sagt Hembery über den von der FOTA geäußerten Wunsch, eher auf die aggressive Seite zu gehen.

Indes steigt die Vorfreude auf die ersten offiziellen Testfahrten, die in der Woche nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi stattfinden werden - zwei Tage lang. Außerdem hat Pirelli von 14. bis 17. Dezember den Bahrain International Circuit in Manama gemietet, mit den Testfahrern Pedro de la Rosa und Romain Grosjean. Und: "Wir werden auch nächstes Jahr ein Parallel-Testprogramm fahren, vielleicht mit dem Toyota", kündigt Hembery an.

Folgen Sie uns!

F1-Tests: Zeiten, Termine, Statistiken

Exklusives Formel-1-Testcenter

Im F1-Testcenter finden Sie Zeiten, Termine und unzählige Statistiken zu den Testfahrten in der Formel 1!