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Formel-1-Premiere für 17-jährigen Indonesier

Rio Haryanto hatte in Abu Dhabi Gelegenheit, erstmals Formel 1 zu fahren - Nach der Mittagspause übernahm dann wieder Jérôme D'Ambrosio

(Motorsport-Total.com) - Für den erst 17-jährigen Indonesier Rio Haryanto war heute ein großer Tag: Der GP3-Pilot durfte am Vormittag für das Virgin-Team testen, drehte bis zu seinem Getriebeschaden zwei Runs mit insgesamt 21 Runden, verlor aber fast zehn Sekunden auf die Spitze und auch mehr als fünf Sekunden auf Jérôme D'Ambrosio, der am Nachmittag übernahm.

Titel-Bild zur News: Rio Haryanto

Rio Haryanto, gerade mal 17 Jahre alt, testete heute für das Virgin-Team

"Ein riesiges Dankeschön ans Team! Sie haben mich toll unterstützt und mir alles gegeben, was ich wollte, mir den Sitz und die Pedale optimal angepasst", berichtet Haryanto von seinem ersten Fahrkontakt mit der Formel 1. "Ich muss zugeben, dass ich sehr nervös war, vor allem, weil so viele Menschen um das Auto herumstanden, die mich beobachteten. In der GP3 habe ich nur zwei Mechaniker, aber hier sind es 15!"

Aufgeregt nach dem ersten Test

"Während der Installationsrunde war ich sehr vorsichtig, aber auf der Gegengeraden gab ich schon ein bisschen mehr Gas. Die Beschleunigung war unglaublich, das Bremsen auch. Als ich aus dem Auto stieg, hatte ich vor lauter Adrenalin zittrige Beine! Wir diskutierten ein bisschen und dann ging ich ein zweites Mal raus, für zehn Runden. Da spürte ich die gewaltige Leistung und den massiven Anpressdruck", zeigt er sich begeistert.

"Ich fand immer mehr Speed und fand heraus, wo ich noch später bremsen kann. Dann fühlte ich mich schon recht wohl im Auto, aber leider verhinderte ein Getriebeproblem, dass ich mehr fahren konnte. Ich bin sehr beeindruckt, wie schnell die Mechaniker gearbeitet haben, aber ich konnte trotzdem nicht mehr auf die Strecke gehen. Ich war für das Team enttäuscht und umgekehrt auch", gibt der Gesamtfünfte der GP3 zu Protokoll.


Fotos: Virgin, Young-Driver-Days in Abu Dhabi, Dienstag


Nach dem Test kam er aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: "Heute war die unglaublichste Erfahrung und ich weiß, wie viel Glück ich habe, das so früh in meiner Karriere zu erreichen", strahlt Haryanto bis über beide Ohren. "Jetzt bin ich noch fokussierter und entschlossen, hart zu arbeiten und eines Tages mein Ziel zu erreichen, Formel-1-Fahrer zu werden." Interessant: In der GP3 steht er bei Manor unter Vertrag, also der Firma, aus der der Virgin-Rennstall hervorgegangen ist.

Lob für jungen Indonesier

"Beide Fahrer haben heute wirklich exzellente Arbeit geleistet", lobt Teamchef John Booth. "Der Druck auf Rio war enorm, aber er ist damit bewundernswert umgegangen und fand gerade Speed, als ihn ein Getriebedefekt stoppte. Jérôme kennt sich ja von den Freitagstrainings schon aus. Ich bin beeindruckt von seiner abgeklärten Herangehensweise und seinem intelligenten Feedback während unseres Testprogramms."

Jérôme D'Ambrosio

Am Nachmittag übernahm dann wieder Jérôme D'Ambrosio das Cockpit Zoom

D'Ambrosio spricht von "einem weiteren großartigen Tag, nachdem ich in den vergangenen Rennen schon vier Tage lang im Auto saß. Wir absolvierten am Nachmittag das komplette Testprogramm und ich war sehr zufrieden mit meiner Pace. Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern von Virgin und Gravity dafür bedanken, dass sie zusammengearbeitet haben, um mir dies zu ermöglichen. Ich habe viel gelernt und es war ein wichtiger Schritt für meine Karriere."

Morgen wird der reguläre Virgin-Testfahrer Luiz Razia das Young-Driver-Programm in Abu Dhabi abschließen.