• 11.10.2010 13:21

  • von Dieter Rencken

Boullier: "Podium wäre möglich gewesen"

Renault-Teamchef Eric Boullier spricht im Interview über die enttäuschende Nullrunde in Suzuka - Über den Winter soll der nächste Schritt an die Spitze folgen

(Motorsport-Total.com) - Renault zeigte in Suzuka eine starke Leistung. Bereits am Freitag war Robert Kubica im Spitzenfeld zu finden. In der Qualifikation stellte der Pole den gelb-schwarzen Boliden auf den dritten Startplatz, gleich hinter dem Red-Bull-Duo. Im Rennen lief dann aber nichts mehr. Kubica verlor in der Saftey-Car-Phase nach dem Start ein Rad und fiel auf Platz zwei liegend aus. Teamkollege Vitaly Petrov löste die erste Kollision auf der Start- und Zielgeraden aus. Somit musste Renault einen Nuller schreiben. Teamchef Eric Boullier ist davon natürlich enttäuscht, zeigte sich aber über die gezeigte Leistung erfreut.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Teamchef Eric Boullier konnte seine Autos nur kurz am Kommandostand verfolgen

Frage: "Ihr habt keine Punkte in Suzuka geholt. Wie fasst du euer Wochenende zusammen?"
Eric Boullier: "Robert ist eine brillante Runde im Qualifying gefahren und ist von Position drei gestartet. Wir hatten einen guten Start, vielleicht war er zu gut von Vitali. Er wurde gezwungen nach links zu fahren und hat Hülkenberg berührt. Robert hat leider das Rad verloren. Wir wissen noch nicht genau warum, denn es ist nach wenigen Runden passiert. Wir müssen noch verstehen, was da passiert ist. An den Daten konnten wir nichts erkennen."

Frage: "Glaubst du, ihr hättet Red Bull herausfordern können?"
Boullier: "Nein. Ich denke ein Ergebnis auf dem Podium wäre möglich gewesen. Es ist natürlich sehr enttäuschend. Wir müssen nun nach vorne blicken. Unsere Leistung auf diesem Streckenlayout war nicht so schlecht. Trotzdem müssen wir noch daran arbeiten, damit das Auto einfacher zu fahren wird."

Frage: "Wie frustrierend ist es, denn ihr habt das Tempo, aber Mercedes holt konstant Punkte?"
Boullier: "Wir haben großen Respekt vor ihnen, denn sie sind ein ernstzunehmender Konkurrent. Wir haben von weit hinten angefangen mit ihnen zu kämpfen. Es ist gut mit ihnen zu kämpfen. Mit der Situation sind wir natürlich nicht glücklich, aber wir müssen realistisch bleiben und beide Füße auf dem Boden behalten. Wir müssen weiter Druck machen, um eine Möglichkeit zu haben."

Frage: "Wie zufrieden seid ihr mit den Fortschritten seit dem ersten Wintertest? Auf einer anspruchsvollen Strecke wie Suzuka wart ihr ja konkurrenzfähig."
Boullier: "Auf eine Art und Weise ist es sehr zufrieden stellend. Wir sind Mitbewerber und nicht glücklich, ehe wir nicht gewinnen. Wir haben gute Fortschritte gemacht, wenn man das Auto mit dem Vorjahr vergleicht. Das Team hat viel Aufwand betrieben, um das zu erreichen. Nun müssen wir sicherstellen, dass das Team und die Ressourcen dazu in der Lage sind, das zu wiederholen. Wir müssen auf dem Erreichten aufbauen. Einen Teil haben wir erreicht, aber wir sehen dieses Jahr als Teil eines Projekts."


Fotos: Renault, Großer Preis von Japan


"Wir haben einige Bereiche gefunden, in denen wir uns verbessern können. Das Team hat klar gute Fortschritte in dieser Saison gemacht. Wir müssen nun sehen, dass uns über den Winter ein weiterer Schritt gelingt. Wir wollen im nächsten Jahr öfter um das Podium kämpfen und schließlich auch um Siege."

Frage: "Wie wertest du Vitalis Leistung am Suzuka-Wochenende?"
Boullier: "Prinzipiell ist es natürlich frustrierend, wenn man so ein Wochenende hat. Es gibt trotzdem viel Positives, es ist aber nicht genug, um seinen Platz zu fixieren. Wir haben verstanden, dass er beinahe ins Q3 gekommen wäre. Es ist nicht genug, aber wir unterstützen ihn weiter."