Kolles bestätigt Verhandlungen mit Toyota

HRT-Teamchef Colin Kolles will den nie eingesetzten Toyota-Boliden als Basis für 2011 verwenden, Testfahrer Christian Klien erklärt, warum das Sinn macht

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Hispania in der Formel 1 weiter hinterher fährt, tut sich hinter den Kulissen einiges: Nachdem Bruno Senna in Silverstone für "Paydriver" Sakon Yamamoto Platz machen musste, ist es nun der Inder Karun Chandhok, der sein Cockpit abtreten muss. Man hat das Gefühl, dass die Rookie-Truppe um Teamchef Colin Kolles die Saison 2010 längst abgeschrieben hat und sich nur noch auf 2011 konzentriert. Der Deutsche rumänischer Abstammung zieht derzeit strategisch die Fäden, damit sein Rennstall in der kommenden Saison die rote Laterne endlich loswird.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles (Teamchef)

HRT-Teamchef Colin Kolles stellt längst die Weichen für die Saison 2011

Um das zu erreichen, visiert man nun eine technische Zusammenarbeit mit Toyota an. Zur Erinnerung: Der japanische Rennstall entwickelte 2009 einen Formel-1-Boliden für die Saison 2010, der nie eingesetzt wurde. Ursprünglich wollte der Serbe Zoran Stefanovich mit diesem Auto den letzten Formel-1-Startplatz erhaschen, doch die FIA lehnte dies ab. Jetzt sollen die in der Kölner Fabrik stehenden Rennwägen als Basis für den neuen HRT-Boliden dienen.#w1#

Dies wäre in jeder Hinsicht sinnvoll, zumal der von Dallara entwickelte F110 technisch laut Testfahrer Christian Klien keineswegs Formel-1-Niveau besitzt. Der Vertrag mit den Italienern wurde längst gekündigt, doch dem Team fehlt es an Geld und den nötigen Fertigungsressourcen, um auf eigene Faust ein konkurrenzfähiges Auto zu entwickeln. Teamchef Kolles gibt gegenüber 'Reuters' offen zu, dass er derzeit mit Toyota über eine potenzielle Partnerschaft verhandelt: "Ja, das ist eine Option. Es könnte für uns eine gute Möglichkeit sein."

Das bestätigt auch Testfahrer Christian Klien gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Auch wenn es nächstes Jahr neue Reifen gibt, würde uns das Toyota-Chassis weiterbringen. Wir hätten eine viel bessere Ausgangsbasis als dieses Jahr." Dass bereits ein Vertrag unterzeichnet wurde, glaubt Bruno Senna, der in Hockenheim wieder im Auto sitzt, nicht.

"Es läuft etwas, doch ich denke nicht, dass irgendwelche Verträge unterzeichnet wurden und schon alles unter Dach und Fach ist", sagte der Brasilianer gegenüber 'Reuters'. "Viel Planung ist notwendig, denn das Team versucht immer noch, auf die Beine zu kommen. Alle arbeiten hart, um Unterstützung und die richtigen Leute zu finden. Sie haben einige gute Pläne."