• 17.06.2010 08:11

  • von Roman Wittemeier

Kubica: "Warum fällt ihnen das erst jetzt auf?"

Robert Kubica ist kein Fan von den neuesten Vorschlägen der Technischen Arbeitsgruppe - Der justierbare Heckflügel als Wunderwaffe?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem großen Flop mit dem verstellbaren Frontflügel soll es in der Formel 1 bald eine neue "Wunderwaffe" für mehr Überholmanöver geben. Die Technische Arbeitsgruppe (TWG) empfielt nun unter anderem die Einführung eines justierbaren Heckflügels, um mehr Überholmanöver zu erzeugen. Das System könnte jedoch sehr kompliziert werden. Das Leitwerk soll nur dann flach gestellt werden können, wenn der betroffene Pilot direkt hinter einem Konkurrenten fährt.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica sieht die Vorschläge der Arbeitsgruppe sehr skeptisch

Per GPS will man die Positionen der Piloten erfassen und analysieren. Erst wenn ein Fahrer in Angriffsposition ist, wird die Option zum Verringern des Luftwiderstandes aktiv. In den ersten zwei Runden eines Grand Prix und auch bei freier Fahrt bleibt der Heckflügel in ursprünglicher Stellung. Bislang handelt es sich nur um einen Vorschlag der TWG. Sollten die Formel-1-Kommission und schließlich auch der FIA-Weltrat zustimmen, könnte die Lösung schon 2011 Realität werden.#w1#

Es gibt schon jetzt viele Kritiker. Einige Piloten und Beobachter befürchten, dass Überholvorgänge zu einfach werden, man geradezu inflationäre Positionswechsel erleben könnte. Echte Zweikämpfe mit Risiko und "kontrollierter Offensive" könnten somit der Vergangenheit angehören. Auch Robert Kubica rümpft beim Gedanken an einen verstellbaren Heckflügel die Nase. Der polnische Renault-Pilot meint, dass es sich bei der Idee um eine Überreaktion handeln könnte.

"Warum fällt ihnen eigentlich erst jetzt auf, dass Überholen auf der Strecke nicht ganz einfach ist? Ich habe 1997 meine ersten Formel-1-Rennen gesehen. Schon damals wurde nicht sonderlich viel überholt", sagt Kubica. Die Spitzen der Teamvereinigung FOTA sind jedoch von dem Vorschlag überzeugt. "Das wird aufregend", meint der Vorsitzende Martin Whitmarsh. Ross Brawn jubelt: "Das wird wie ein extremer F-Schacht. Es wird viel bessere Überholmöglichkeiten geben."