• 04.05.2010 10:18

  • von Stefan Ziegler

Jersey City unterbreitet ein Formel-1-Angebot

Ab 2012 könnte die Formel 1 im Liberty State Park von Jersey City gastieren - Fünfjahresvertrag und Nachtrennen - Widerstand der Bevölkerung

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Chef Bernie Ecclestone arbeitet schon seit geraumer Zeit daran, seine Rennserie in den USA zu etablieren, doch nach dem Abschied aus Indianapolis ist es dem britischen Organisator noch nicht gelungen, einen Ersatzevent zu finden. Von einem Grand Prix in New York träumt Ecclestone seit einigen Jahren - 2012 könnte der große Wunsch des Formel-1-Oberhaupts in Erfüllung gehen.

Titel-Bild zur News: Fans in Indianapolis

Stars and Stripes: Die Formel 1 könnte ab 2012 im Liberty State Park gastieren

Die US-amerikanische Stadt Jersey City bemüht sich um die Austragung eines Rennens der "Königsklasse" und hat den Verantwortlichen diesbezüglich einen ersten Vorschlag unterbreitet. Dieser sieht die Errichtung einer rund 5,8 Kilometer langen Strecke im Liberty State Park vor, wobei die Veranstalter der Möglichkeit, ein Nachtrennen durchzuführen, aufgeschlossen gegenüber stehen.#w1#

Ecclestone könnte damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der 79-Jährige würde die Formel 1 wieder in die USA zurückbringen - angedacht ist ein Fünfjahresvertrag ab 2012 - und hätte für das Comeback der "Königsklasse" keine geringere Kulisse als die atemberaubende Skyline von Manhattan. Ein Rennen unter Flutlicht könnte den Event aus Ecclestone'scher Sicht noch abrunden.

Die Rennbewerber locken den Formel-1-Chef jedenfalls schon jetzt mit dem Blick auf Ellis Island und auf die Freiheitsstatue - die Begeisterung für die "Königsklasse" und den angestrebten Grand Prix hält sich in Jersey City aber offenbar in überschaubaren Grenzen. Stadtrat Steven Fulop ist beispielsweise der Ansicht, dass die für das Rennprojekt veranschlagten Gelder sinnvoller genutzt werden könnten.¿pbvin|512|2694|inside|0|1pb¿

Die Begeisterung hält sich in Grenzen

"Wenn man etwas für den Park tun möchte, dann sollte die Priorität der Erholung der Anwohner gelten. Wir könnten ganz sicher mehr Sportplätze brauchen. Was wir nicht brauchen, ist eine Rennstrecke", meint Fulop. Sam Pesin vom Kuratorium "Friends of Liberty State Park" schließt sich an und sagt im 'Jersey Journal': "Am Ende nennt man den Liberty State Park noch Liberty Race Track."

Doch davon ist man laut Bürgermeister Jerramiah Healy aber noch weit entfernt. Man habe der Formel 1 einen ersten Vorschlag unterbreitet - die Initiative sei allerdings von der Rennserie ausgegangen. "Jersey City ist eine der Städte, die sie sich anschauen", so Healy. "Es gab schon einige vorbereitende Gespräche. Wir befinden uns im Prinzip noch immer in der Sondierungsphase."

Dem Stadtoberhaupt ist bewusst, wie es um die öffentliche Meinung in Bezug auf den Grand Prix bestellt ist: "Es besteht die Möglichkeit, dass es sich hierbei um etwas handelt, was nicht im besten Interesse von Jersey City oder dem Liberty State Park liegt", gibt Healy zu Protokoll. Immerhin: Der neue Kurs würde ganzjährig für verschiedene Veranstaltungen und Aktivitäten zur Verfügung stehen.