Kolles: "Ich zweifelte nie an dem Projekt"

Das HRT-Team wurde in kürzester Zeit auf die Beine gestellt - Teamchef Colin Kolles zweifelte nie daran, in Bahrain in der Startaufstellung zu stehen

(Motorsport-Total.com) - Das HRT-Team stellte sich vor sieben Wochen der Öffentlichkeit vor. Ohne Testfahrten ging es zum ersten Grand Prix in Bahrain. Bruno Senna und Karun Chandhok erreichten in den vergangenen beiden Rennen jeweils das Ziel. Das etablierte Sauber-Team brachte zum Vergleich nur einmal ein Auto über die Distanz. An der Spitze der HRT-Organisation steht Teamchef Colin Kolles, der nie einen Zweifel an dem wagemutigen Projekt hatte.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles und Bruno Senna

Colin Kolles und Bruno Senna sind die Aushängeschilder von HRT

"Ich zweifelte nie daran, dass wir es nach Bahrain schaffen", sagt der 42-Jährige. "Ich erwartete von jedem, dass er seine Aufgabe erfüllt. Das erste Auto wurde am Donnerstag in Bahrain gestartet. Es war aber nichts zum Jubeln, es war mehr wie eine Checkliste. Das ist getan und als nächstes müssen wir uns um das Getriebe kümmern." Nüchterne Arbeit also in der Königsklasse des Motorsports.#w1#

Ein Grund, warum das neue Team so rasch vom Stillstand in die Startaufstellung gebracht wurde, ist die Infrastruktur, die Kolles in der Hinterhand hatte. Der Deutsche kaufte bereits vor einiger Zeit die Überreste von Super Aguri. Dieses Equipment war im Aufbau ein riesiger Vorteil. Außerdem gab es die Unterstützung von Bernie Ecclestone, der nach dem US-F1-Kollaps nicht noch ein weiteres Team verlieren wollte.

"Ich arbeitete für Zoran Stefanovic an seinem Stefan-Projekt, als ich gefragt wurde, ob ich nicht in dieses neue Projekt rund um das Dallara-Chassis einsteigen wollte", sagt Kolles im Rückblick. "Ich traf die Carabante-Familie (die ursprünglichen Investoren bei Campos; Anm. d. Red.) in München. Sie waren in eine Situation geraten, mit der sie nicht glücklich waren, und mussten eine Entscheidung treffen. Sollten sie aufhören und das bereits investierte Geld verlieren oder einen anderen Weg einschlagen? Ich wusste, dass es ein Erfolg wird, denn ich hatte ja die volle Unterstützung des mächtigsten Mannes in der Formel 1."

Die Zuverlässigkeit des Autos ist vorhanden, doch die Rundenzeiten sind noch weit weg von den Gegnern. Wie sieht nun der Plan für die nächsten Rennen aus? "Als erstes habe ich das Team gerettet, nun muss ich es stabilisieren. Und schließlich muss ich es verbessern", wird Kolles von 'Autosport' zitiert. "Ich brauche dafür keine Superstars. Wir machen Superstars auf unserem Weg. Und nicht vergessen: Wenn mir jemand im Weg steht, wird er bald weg sein..."