• 04.12.2009 14:32

WRC statt F1: Räikkönens Frontenwechsel

Kimi Räikkönen hält sich trotz des Wechsels in die WRC die Tür zur Formel 1 offen - Norbert Haug: "Jetzt kommt er richtig ans Arbeiten"

(Motorsport-Total.com/SID) - Nun also ist es offiziell: Kimi Räikkönen wechselt die Fronten. Der Weltmeister von 2007 verlässt die Formel 1 und fährt 2010 im Citroën-Junior-Team eine Saison in der Rallye-WM. Die Hintertür zur Formel 1 hält er sich offen: Sein Vertrag ist vorerst auf ein Jahr befristet.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wechselt vorerst für ein Jahr in die Rallye-WM

Als Belohnung dafür, dass er schweigend das Feld räumt, kassiert Räikkönen von seinem bisherigen Arbeitgeber Ferrari ein "Schmerzensgeld" von bescheidenen 17 Millionen Euro. In Maranello hatte man den als schwierig und verschlossen geltenden "Iceman" nie so richtig gemocht. Schon vor Wochen stand fest, dass er sein Cockpit für den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso räumen muss - nach 157 Grand Prix, 18 Siegen, 16 Pole-Positionen, 35 schnellsten Rennrunden und einem WM-Titel ein nicht ganz einfacher Schritt.#w1#

Trotz aller Lippenbekenntnisse für Citroën und die Rallye-WM wäre Räikkönen wohl auch ganz gerne in der Formel 1 geblieben, doch die Verhandlungen mit seinem Wunschteam McLaren, für das er bereits von 2002 bis 2006 gefahren war, scheiterten an seinen finanziellen Forderungen. Räikkönen, der im Falle eines Wechsels innerhalb der Formel 1 angeblich "nur" zwölf statt 17 Millionen Abfindung von Ferrari bekommen hätte, wollte deutlich mehr Gage als nur die fünf Millionen Euro Differenz.

Die Rallye-WM ist für Räikkönen dennoch weit mehr als nur ein Lückenfüller. "Ich wollte schon immer irgendwann in meiner Karriere Rallye fahren, besonders in der WM. Jetzt habe ich die Möglichkeit, das beste Auto überhaupt zu fahren, den Citroën C4", sagt der Finne, in dessen Heimat die rasante Fahrt über Stock und Stein mehr Tradition hat als irgendwo sonst auf der Welt. Auch Räikkönens älterer Bruder Rami ist seit Jahren erfolgreich in der finnischen Meisterschaft unterwegs.

Kimi Räikkönen

In Finnland konnte Räikkönen im Grande Punto überzeugen Zoom

Dass er in der WM nicht nur den prominenten Gaststar spielen, sondern ganz vorne mitfahren will, hat Kimi Räikkönen im August 2009 bewiesen. Bei der Finnland-Rallye startete er in einem privat eingesetzten Fiat Grande Punto, schied aber nach einem spektakulären Überschlag an 15. Stelle liegend aus.

"Kimi hat schon immer das gemacht, was ihm Spaß gemacht hat", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, einst bei McLaren-Mercedes Räikkönens Chef: "Da kommt er jetzt richtig ans Arbeiten. Eine Rallye-Saison ist terminlich viel umfangreicher als eine Formel-1-Saison."

Wohl nicht nur deshalb hat sich Räikkönen zunächst nur für ein Jahr verpflichtet. Spekulationen zufolge könnte der Finne 2011 bei Red Bull, das Hauptsponsor des Citroen-Junior-Teams ist, als Teamkollege von Sebastian Vettel in die Formel 1 zurückkehren.

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