• 23.04.2009 09:54

  • von Roman Wittemeier

2010: Alonso soll Ferrari retten

Schon oft ist über einen möglichen Wechsel von Doppelweltmeister Fernando Alonso zu Ferrari spekuliert worden: Konkrete Hinweise von Gerhard Berger

(Motorsport-Total.com) - Wenn man die italienischen Schlagzeilen betrachtet, dann liegt offenbar eine ganze Nation gemeinsam mit Ferrari nach drei Saisonrennen in einem tiefen Tal der Tränen. Die Scuderia hat bislang noch keinen einzigen Punkt geholt und bewegt sich derzeit in der Konstrukteurswertung auf einem Niveau mit Force India - ein Drama. Ferrari-Boss Luca di Montezemolo hat bereits mehrfach getobt. Er wolle seine Mannschaft "nicht als Comedy-Truppe" sehen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Hat Fernando Alonso mit Ferrari schon alle Details für 2010 geklärt?

"Ferrari kann einem schon leid tun", sagte Gerhard Berger auf 'Sport Bild Online' über sein Ex-Team. "Das 'Grande Casino' ist zurück. So wie es bei mir damals war", beschrieb der Österreicher und deutete damit an, dass bei den Roten leichtes Chaos ausbrechen könnte. Die ersten Schritte sind bereits gemacht. Im Winter verschob man einige Zuständigkeiten, zuletzt wurde eine Task-Force auf die Beine gestellt und Luca Baldisseri vom Kommandostand verbannt.#w1#

Während einige bereits jetzt fordern, man solle die Entwicklung 2009 zugunsten eines hoffentlich starken Auftritts im kommenden Jahr sausen lassen, stellt sich die Frage, ob die aktuellen Ferrari-Piloten das Team wieder zusammenführen, stärken und nach vorne bringen können. In den 1990er-Jahren bedurfte es eines Michael Schumacher, um den roten Karren aus dem Sumpf zu holen. Wer schafft es diesmal?

Und schon kommt wieder Fernando Alonso ins Spiel. Schon oft ist über einen möglichen Wechsel des Spaniers nach Maranello spekuliert worden. Vor allem, als sich die Verhandlungen über einen neuen Vertrag bei Renault über Monate hinzogen, wurde der Doppelweltmeister schnell mit Ferrari in Kontakt gebracht. Angeblich sollte Alonso bereits für 2010 einen Vorvertrag unterzeichnet haben. "Das glaube ich auch", gab Berger zu verstehen.

"Er gab klar zu verstehen, dass er 2009 nur als Übergangsjahr sieht, weil er 2010 schon sicher was hätte. Das kann nur Ferrari sein." Gerhard Berger

Der Österreicher offenbarte konkrete Einblicke in das anscheinend sichere Wechselspiel: "Jetzt kann ich es ja verraten: Als ich letztes Jahr noch bei Toro Rosso war, habe ich intensiv mit Alonso für 2009 als Ersatz für Sebastian Vettel verhandelt. Er war auch interessiert, gab aber auch klar zu verstehen, dass er 2009 nur als Übergangsjahr sieht, weil er 2010 schon sicher was hätte. Das kann nur Ferrari sein."

Nach dem Vorbild von Michael Schumacher könnte Alonso also ab dem kommenden Jahr das zurzeit schlingernde Ferrari-Schiff wieder auf Kurs bringen. Der Spanier hat seine Qualitäten als Entwickler und Motivator im vergangenen Jahr eindrucksvoll bei Renault unter Beweis gestellt. Ein Problem taucht bei genauerer Betrachtung jedoch auf: Sowohl Felipe Massa als auch Kimi Räikkönen stehen bei den Italienern bis Ende 2010 unter Vertrag. Die Frage ist also, wer bei Ankunft des Spaniers weichen müsste.