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Alonso-Bestzeit am Freitagnachmittag in Belgien

In einem von wechselhaften Bedingungen geprägten Training fuhr Alonso Bestzeit vor Massa und Kovalainen - Kettenreaktion nach Räikkönen-Abflug

(Motorsport-Total.com) - Durchaus turbulent und vor allem ein wenig kurios verlief heute Nachmittag das zweite Freie Training zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps. Wegen wechselhafter Bedingungen kam es zu einigen Zwischenfällen, die das Geschehen beeinflussten und nach 90 Minuten für ein eher ungewöhnliches Klassement sorgten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso nutzte die Gunst der Stunde und fuhr auf Platz eins

Zunächst einmal herrschte nach etwa 30 Minuten für rund eine halbe Stunde Funkstille auf der "Ardennen-Achterbahn", weil ein kleiner Regenschauer für rutschige Bedingungen sorgte. "Reine Zeitverschwendung, jetzt zu fahren", meinte beispielsweise Sébastien Bourdais (13./Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,494/20 Runden), der sich in jener Phase auf die Strecke wagte. Erst als das Tröpfeln wieder weniger wurde, nahm die Session erneut Fahrt auf.#w1#

Räikkönen kostet Force India wieder Geld

Gleich im Anschluss sorgte jedoch ein Dreher von Kimi Räikkönen (5./+ 0,874/10 Runden) für Aufregung, denn der Ferrari-Pilot schlug bei Rivage rückseitig in die Reifenstapel ein. Diese wurden leicht aufgerissen und entluden sich nach dem Regen der vergangenen Tage in Form eines kleinen Bächleins in Richtung Fahrbahn. Das wurde zunächst Fernando Alonso (Renault/21 Runden) und dann Giancarlo Fisichella (16./Force-India-Ferrari/+ 2,286/11 Runden) zum Verhängnis.

Fisichella schlug erst mit dem Heck-, dann mit dem Frontflügel in die Leitplanken ein und musste aussteigen, sorgte damit für eine kurze Unterbrechung des Trainings. Zehn Minuten vor Schluss stand auch noch Nelson Piquet (19./Renault/+ 2,880/19 Runden) an gleicher Stelle neben der Strecke, ebenso wie schon nach 20 Minuten Mark Webber (20./Red-Bull-Renault/+ 3,186/7 Runden), den es eingangs Malmedy bei einsetzendem Regen erwischt hatte.

Spa-Francorchamps

Spa-Francorchamps ist eine der letzten echten Naturstrecken der Formel 1 Zoom

Die wichtigsten Abflüge wären damit abgehandelt, denn natürlich gab es zahlreiche weitere Ausritte und Drifts, doch die blieben allesamt ohne Folgen. Zu einer wirklich prickelnden Zeitenjagd kam es aufgrund des Wetters jedenfalls nicht, sodass Alonso am Ende mit einer Bestmarke von 1:48.454 Minuten die Nase vorne hatte. Der Spanier erzielte diese Zeit in den letzten Minuten, als es wieder etwas besser wurde, blieb aber um mehr als eine Sekunde hinter Felipe Massas Zeit vom Vormittag.

Massa bleibt Tagesschnellster

Massa machte auch am Nachmittag einen starken Eindruck und wurde nach 16 Runden mit nur fünf Hundertstelsekunden Rückstand als Zweiter gewertet. Ebenfalls noch in der Führungssekunde folgten Heikki Kovalainen (+ 0,286/19 Runden), Lewis Hamilton (beide McLaren-Mercedes/+ 0,351/17 Runden), Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 0,874/10 Runden), Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,951/17 Runden) und Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,973/29 Runden).


Fotos: Großer Preis von Belgien, Freitag


Rosberg kam nach seinem letzten Run langsam an die Box zurück und musste die letzten Meter sogar von seinen Mechanikern geschoben werden, doch die Gründe dafür entziehen sich derzeit noch unserer Kenntnis. Umso besser lief es dafür für Regenspezialist Adrian Sutil (Force-India-Ferrari/22 Runden), der sein Talent bei schwierigen Verhältnissen unter Beweis stellen konnte und mit 1,131 Sekunden Rückstand starker Achter wurde.

Kubica nach einigen Problemen verärgert

Nick Heidfeld (+ 1,271/22 Runden) und Robert Kubica (+ 1,421/22 Runden) vom BMW Sauber F1 Team folgten auf den Positionen zehn und elf, doch ganz rund lief es für die deutsch-schweizerische Truppe am heutigen Freitag noch nicht: Zwar sind von Heidfeld keine nennenswerten Probleme überliefert, doch Kubica klagte über ein unfahrbares Setup - und obendrein starb ihm bei den Startübungen nach der Session auch noch der Motor ab.

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel machte in beiden Sessions einen recht starken Eindruck Zoom

In der zweiten Hälfte des Klassements - mit Timo Glock (14./Toyota/+ 1,827/24 Runden) als einzigem Deutschen - gab es keine nennenswerten Überraschungen. Honda scheint an diesem Wochenende überhaupt keinen Stich zu machen, die Red-Bull-Flotte wurde wohl mit Ausnahme von Vettel ein wenig unter Wert verkauft und Leute wie Piquet und Webber werden im Qualifying sicher nicht die letzten beiden Plätze belegen.

Aufgrund der Tatsache, dass die Karten in den ersten 180 Minuten des Rennwochenendes wohl noch nicht aufgedeckt wurden, ist es denkbar schwierig, das Kräfteverhältnis zu analysieren. Die Ferraris und die zwei Kundenteams mit Ferrari-Motoren scheinen gut aufgestellt zu sein, aber McLaren-Mercedes ist in Schlagdistanz zu den roten Rennern. Aus deutscher Sicht hat es fast den Anschein, als wäre wieder Vettel die heißeste Aktie...