Sauber: "Robert will mehr"

Robert Kubica ist die große Sensation der Formel-1-Saison 2008, trotzdem will er mehr - Peter Sauber lobt die Einstellung des Polen

(Motorsport-Total.com) - In Kanada hat Robert Kubica überraschend seinen ersten Grand Prix gewonnen, doch trotz dieses Meilensteins verzichtete er auf die anschließende Siegesparty des BMW Sauber F1 Teams in Montréal. Als dann in Magny-Cours ein ernüchternder fünfter Platz folgte, übte er sogar leise Kritik an der eingeschlafenen Weiterentwicklung.

Peter Sauber ist voll des Lobes für seinen polnischen Fahrer Robert Kubica

Der Pole ist ein beinharter Arbeiter, der nie mit dem zufrieden ist, was er hat, sondern der immer nach dem nächsten Erfolg strebt. Emotionen haben in diesem Denkschema keinen Platz. Das weiß auch Ex-Teamchef Peter Sauber: "Robert will mehr. Genau so ist er. Auch deshalb haben wir ihn vor zweieinhalb Jahren unter Vertrag genommen", schrieb der Schweizer in seiner Kolumne für die Tageszeitung 'Blick'.#w1#

"Als Robert einmal gefragt wurde, welche drei Dinge er auf eine einsame Insel mitnehmen würde, war seine Antwort: einen Rennwagen, Reifen und Benzin. Diese Aussage beschreibt ihn sehr treffend", so Sauber. "Er ist total fokussiert, sein ganzes Leben ist darauf ausgerichtet, Erfolg zu haben. Er ist mental unheimlich stark und fordert von sich und dem Umfeld sehr viel. Das ist das Holz, aus dem Champions geschnitzt sind."

Doch auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnen kann, dass Kubica durch seinen immensen Ehrgeiz manchmal darauf vergisst, das Team auch zu loben und nicht nur zu kritisieren, weiß er in Wahrheit ganz genau, wie man mit der Mannschaft umgehen muss. Sauber: "Dass er nach unserer Leistung in Magny-Cours nicht zufrieden ist, kann ich verstehen. Robert setzt sich höhere Ziele. Das gefällt mir und das ist auch gut."

Und weiter: "Selbst wenn er lautstark fordert, dass wir noch schneller entwickeln müssen, weiß er die Arbeit aller Teammitglieder zu schätzen", gab Sauber zu Protokoll - und fügte ein konkretes Beispiel für die Motivationsarbeit seines Schützlings an: "Nach seinem Sieg in Montréal besuchte er bei der erst möglichen Gelegenheit die Standorte in München und Hinwil, um sich persönlich bei den Mitarbeitern zu bedanken."