• 09.01.2008 12:21

Toyota vor verflixtem siebten Jahr

Timo Glock soll als Nachfolger von Ralf Schumacher frischen Wind ins Team bringen - Morgen Präsentation in Köln

(Motorsport-Total.com/sid) - Toyota steht vor seinem verflixten siebten Jahr in der Formel 1. Mit frischem Wind durch GP2-Champion Timo Glock und den neuen TF108, der am Donnerstag in der Fabrik in Köln enthüllt wird, wollen die Japaner nach sechs mageren Jahren endlich den Anschluss an die Spitze der Königsklasse schaffen. Zumindest was den Zeitpunkt der Präsentation angeht, hat es Toyota aufs Treppchen geschafft - als Nummer drei hinter Weltmeister Ferrari und McLaren-Mercedes.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Morgen sieht Timo Glock erstmals sein neues Arbeitsgerät

"Ich bin schon sehr gespannt, schließlich sehe auch ich den TF108 erstmals komplett zusammengebaut", sagte Glock vor seiner ersten Team-Präsentation als Stammfahrer, die für ihn "natürlich etwas ganz Spezielles ist".#w1#

Der 25-Jährige aus Wersau hatte 2004 als Ersatzfahrer bei Jordan seine ersten vier Grand Prix bestritten und dabei in seinem ersten Rennen in Montreal gleich zwei WM-Punkte geholt. Nach Stationen in der US-Cart-Serie und der GP2, die er 2007 souverän gewann, ist er nun bei Toyota als Nachfolger von Ralf Schumacher zurück in der Königsklasse.

Stuck traut Glock viel zu

Der frühere Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck traut Glock bei den Japanern einiges zu. "Timo Glock ist meines Erachtens der Einzige, der auf dem Markt war, der - wenn überhaupt - das Team nach vorne bringen kann", sagte der neue VW-Motorsportrepäsentant gegenüber 'motorsport-total.com': "Timo ist der Typ, der sich dort auf die Werkbank setzt und den Burschen sagt, was zu tun ist und wo die Reise hingeht."

Dass bei Toyota etwas passieren muss, ist allen Beteiligten klar. In den bisherigen sechs Formel-1-Jahren holte das Team insgesamt 163 WM-Punkte, Weltmeister Ferrari kam alleine in der vorigen Saison auf 204 Zähler. 88 der Toyota-Punkte stammen zudem noch aus dem bislang besten Jahr 2005, in der letzten Saison kamen Ralf Schumacher (5) und der Italiener Jarno Trulli (8) gerade einmal auf mickrige 13 Zähler. Zu wenig, angesichts eines Rekordetats von 350 Millionen Euro und der Tatsache, dass Williams mit Toyota-Motoren immerhin 33 Punkte sammelte.

Unter Zugzwang setzen den größten Automobilhersteller der Welt auch die Resultate anderer großer Konzerne. BMW etablierte sich 2007 schon in seinem zweiten Jahr mit dem eigenen Team als dritte Kraft hinter Ferrari und McLaren-Mercedes. Renault wurde 2005 in der vierten Saison nach der Rückkehr Fahrer- und Herstellerweltmeister und verteidigte beide Titel 2006 erfolgreich. Und auch der japanische Erzrivale Honda hatte 2006 im ersten Jahr nach der Übernahme von BAR zumindest einen Sieg geholt, was Toyota bislang nicht vergönnt war.

Glocks Ziel sind die Top 10

Glock will sein neues Team mit akribischer Arbeit endlich auch in die Erfolgsspur bringen. "Ich kann es kaum erwarten, dass es nach der Präsentation auch endlich auf der Strecke losgeht", sagte der Hesse, der in der kommenden Woche in Jerez seine ersten Runden mit dem Auto drehen wird.

Für seine erste volle Formel-1-Saison hat sich Glock einiges vorgenommen. "Es muss einfach so laufen, wie ich mir das vorstelle. Das heißt, unter die ersten Zehn zu fahren. Das müssen wir schaffen. Und wenn wir dazu nicht in der Lage sind, müssen wir halt alles daran setzen, es im Laufe der Saison noch zu packen."