• 03.11.2007 12:47

  • von Fabian Hust

Briatore hat das "Projekt Alonso" schon präsentiert

Renault-Teamchef Flavio Briatore verrät, dass er schon klare Vorstellungen davon hat, wie er Fernando Alonso wieder in das Team integrieren möchte

(Motorsport-Total.com) - Die Ehe zwischen McLaren-Mercedes und Fernando Alonso ist geschieden - laut Pressemitteilung einvernehmlich. Es gibt aber auch Insider, die behaupten, der Spanier habe nicht damit gerechnet, dass ihm Teamchef Ron Dennis diese Woche die Kündigung auf den Tisch knallt - wegen fehlender Loyalität.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Flavio Briatore

So stellt sich Briatore wahrscheinlich das Ergebnis einer zweiten Alonso-Ehe vor...

Aus den Äußerungen der Teamleitung war schon während der Saison rauszuhören, dass man sich im Prinzip entschieden hatte, sich vom Rennfahrer aus Oviedo zu trennen. Schon bei der "Blockade-Aktion" von Ungarn sei der zweimalige Weltmeister nur ganz knapp an einem vorzeitigen Rauswurf vorbei geschrammt, berichtet die 'Bild' am Samstag. Nach Informationen des Blatts erwägt sein ehemaliger Arbeitgeber wegen "verheerender Vertragsbrüche" nun sogar eine Millionen-Klage.#w1#

Die Gerüchteköche kochen derzeit liebend gern zwei Gerichte. Gericht Nummer 1 schmeckt nach flüssigen Gummibärchen: Auch wenn Red Bull Racing mit David Coulthard und Mark Webber bereits zwei Fahrer für die Saison 2008 unter Vertrag genommen hat, ist man offenbar gewillt, Alonsos Wunsch zu entsprechen, und ihm ein Übergangsjahr zu ermöglichen.

Laut 'Bild' will Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz hierfür bis zu 20 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Österreicher hatte den 'Salzburger Nachrichten' zwar erklärt, dass seine Fahrer bereits ein Abkommen für das kommende Jahr besitzen, aber gleichzeitig zur 'Kronen-Zeitung' gesagt, dass "in der Formel 1 nichts hundertprozentig ist". Er sieht es als "großes Kompliment für uns" an, dass Alonso sein Team in einem Interview als neuen Wunscharbeitgeber bezeichnet hat.

Gericht Nummer 2 ist französischer Natur. Renault-Teamchef Flavio Briatore dreht die Kochplatte nun auf die höchste Stufe: "Ich habe einen Plan präsentiert, der die Zukunft von Fernando darstellt", meint der Italiener gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Wenn er sich wünscht, wieder mit uns zusammenzuarbeiten, kann ich dies machen."

Der Italiener ist überzeugt, dass eine Rückkehr nach nur einem Jahr Auszeit für beide Seiten Sinn machen würde: "Ich weiß, wie viel er Renault noch geben kann."

Doch Briatore will Alonso nicht nur für ein Jahr - das ist der Grund, warum Alonso zuletzt erklärt hatte, dass Renault derzeit nicht seine bevorzugte Variante ist. "Eine Vereinbarung über ein Jahr würde keinen Sinn machen", so Briatore.

Seitens Renault-Präsident Carlos Ghosn genießt Briatore jedenfalls volle Unterstützung: "Letzten Endes entscheidet Briatore allein im Fall Alonso. Ich delegiere alle Entscheidungen an ihn, die den Sport betreffen. Aber Renault muss vor allem eine Rolle unter den Favoriten in der Formel 1 spielen."

Es wird spekuliert, dass Renault wie geplant Nelson Piquet Junior vom Test- zum Stammfahrer befördert und Heikki Kovalainen im fliegenden Wechsel mit Alonso zu McLaren-Mercedes "abschieben" könnte: "Zunächst einmal muss sicher sein, wie die Dinge laufen", meint Briatore auf das Gerücht Kovalainen zu den "Silberpfeilen" angesprochen. "Aber Alonso und McLaren verhalten sich bei diesen Verhandlungen sehr korrekt..."