World Council: Motoren bleiben zehn Jahre unverändert

Die FIA hat beschlossen, dass das Motorenreglement unangetastet bleibt - Verwendung der Geldstrafe von McLaren-Mercedes steht fest

(Motorsport-Total.com) - In Paris tagte heute, drei Tage nach Ende der Formel-1-Weltmeisterschaft 2007, das World Council der FIA. Dabei wurden einige entscheidende Beschlüsse gefasst, vor allem in puncto Motorenreglement. Dieses bleibt in seinen Grundzügen nämlich für die nächsten zehn Jahre unverändert.

Titel-Bild zur News: World Council der FIA

Die FIA fasste heute in Paris wieder einige wichtige Beschlüsse

Nachdem es in den vergangenen Monaten verschiedenste Vorschläge in der Motorenfrage gegeben hatte, wurden nun alle Ideen von Biobenzin bis Energierückgewinnung auf Eis gelegt und stattdessen beschlossen, dass die 2,4-Liter-V8-Formel bis 2018 beibehalten bleibt. Allerdings kann es theoretisch schon vorab Änderungen geben - unter der Voraussetzung der einstimmigen Zustimmung aller Hersteller und einer zweijährigen Ankündigungsfrist.#w1#

Es bleibt beim Entwicklungsstopp

Das bedeutet auch, dass die Homologierung nicht angetastet wird, was motorenseitig effektiv einen Entwicklungsstopp für die entscheidenden Komponenten wie etwa den Motorblock bedeutet. Allerdings sind weiter Verbesserungen in puncto Zuverlässigkeit und Effizienz gestattet, wie das ja momentan auch schon der Fall ist. Große Verschiebungen des Motorenkräfteverhältnisses sind allerdings nicht zu erwarten.

Genehmigt wurde indes der Antrag von Ferrari, auch 2008 zwei Kundenteams mit Motoren zu beliefern - dabei handelt es sich wie bisher schon um Toro Rosso beziehungsweise Spyker. Und wenn wir schon bei Spyker sind: Der von Neo-Eigentümer Vijay Mallya gewünschte Namenswechsel von Spyker auf Force India, den im Vorfeld die übrigens zehn Teamchefs abgenickt hatten, erhielt nun auch die Zustimmung des World Councils und ist damit offiziell.

Silbernes Geld für mehr Sicherheit

Ein weiterer signifikanter Beschluss betraf jenes Strafgeld, das McLaren-Mercedes im Zuge des Spionageurteils im Dezember an die FIA überweisen muss. Mit den mehr als 50 Millionen US-Dollar soll ein neuer Entwicklungsfonds gegründet werden, der das Geld seinerseits an die nationalen Motorsportverbände weltweit verteilt, die ihrerseits wiederum den Auftrag erhalten, in erhöhte Sicherheit in diversen Rennserien zu investieren.

Wenn Sie sich fragen, was mit dem restlichen Geld der insgesamt 100 Millionen US-Dollar passiert: McLaren-Mercedes muss nicht den kompletten Betrag einzahlen, sondern knapp die Hälfte der Strafe wird über den TV-Pott abgerechnet, aus dem die Silberpfeile in diesem Jahr nichts abgezweigt bekommen. Bekanntlich werden diese Gelder im Normalfall anhand der Positionen in der Konstrukteurs-WM unter den Teams aufgeteilt.