• 08.05.2007 10:16

  • von Harry Miltner

Hines: "Lewis und Druck? Kennt er nicht!"

Go-Kart-Legende Martin Hines ist überzeugt, dass Lewis Hamilton auf einer Welle mit Ayrton Senna, Michael Schumacher oder Fernando Alonso schwimmt

(Motorsport-Total.com) - Martin Hines hat die Karriere des dunkelhäutigen Briten seit dessen achtem Lebensjahr verfolgt. Er ist überzeugt, dass Lewis Hamilton in der Formel-1 noch viel bewegen wird.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Hines sieht Hamilton bald in einer Liga mit Schumacher, Senna und Alonso

"Ich war im Rye House Stadium in Hertfordshire mit Anthony Davidson oder Gary Paffett und hab mir die 8 bis 10-Jährigen angesehen. Völlig ungewöhnlich fuhr da ein Rookie nicht am Ende des Feldes, sondern in den Top 4 mit. Ich machte mich mit seinem Vater Anthony bekannt, der mir verriet, es wäre Lewis' aller erstes Rennen in der Klasse."

Hines lud Hamilton jr. und seinen managenden Vater auf ein Gespräch ein und das Trio einigte sich auf eine Partnerschaft, "die acht Jahre lang dauerte."

Starts wie beim Kart

"Ähnlich, wie in allen Rennklassen zuvor", so Hines, "hat Lewis auch in der Formel 1 den Begriff 'Rookie' neu definiert. Er fährt immer noch gleich zielstrebig und unbefangen wie im Alter von 12." Der Brite war sehr beeindruckt von Hamiltons Manövern beim Start zu den Rennen in Australien und Malaysia. "Das waren richtige Go-Kart-Starts. Das hat er im Blut seit er acht ist."

"Ich bin über Lewis' Abschneiden beigeistert, aber nicht überrascht" Martin Hines

Im Gegensatz zu vielen anderen im Sport wäre er, so Hines, "begeistert, aber nicht überrascht", denn er wusste immer "wie außergewöhnlich Lewis ist. Das wohl Beeindruckendste ist, wie er mit Druck umgeht."

Dennis machts möglich

Laut Hines kam diese Gabe im Alter von zehn Jahren zum Vorschein, als der Besitzer von 'Zip Kart Racing' seinen Schützling McLarens Ron Dennis präsentierte. Beim Saisonfinale im Oktober 1996 waren alle wichtigen Leute vor Ort - Dennis, Martin Brundle, Mika Hakkinen, Mark Blundell.

"Druck? Kennt er nicht." Hines über Hamiltons Coolness

"Lewis, damals gerade zehn, stand vor den Augen seiner Idole vor dem Gewinn der Meisterschaft, die live im Fernsehen übertragen wurde. Der Druck war phänomenal und er fuhr locker zum Titel. Druck? Kennt er nicht."

Die fünf Elemente des Erfolgs

In Hines Augen benötigt ein Formel-1-Weltmeister fünf Elemente. Neben seinem unbändigen Willen, der Beste zu sein, muss er 100 Prozent fokussieren. Er muss enormes Talent besitzen, viel Unterstützung, etwa von seiner Familie, bekommen und nicht zuletzt, den Instinkt, das Gefühl besitzen, in den Wagen springen zu können und auf Anhieb schnell zu sein.

"Es gibt viele Fahrer, die zwei oder drei dieser Elemente in sich haben. Aber alle fünf hat nur ganz selten einer. Ayrton Senna war so einer. Er besaß mehr Leidenschaft für den Rennsport als jeder andere. Lewis ist eines von diesen Talenten, wie Ayrton, oder Schumacher, oder Alonso. Seht es Euch an, nach drei Rennen führt dieses Bürschchen die WM an! Das hat nicht einmal Ayrton geschafft."

Mangelnde Weitsicht

"Ron glaubte immer an Lewis" Hines über die Beziehung Dennis-Hamilton

Hines bedauert, dass es in der Formel-1 keine anderen Menschen mit der Weitsicht eines Ron Dennis gibt, denn "er half Lewis von Beginn an und glaubte an ihn. Und es steht außer Frage, dass Lewis es ihm in einem Vielfachen zurückgeben wird."

Der Ex-Teamchef von Hamilton, sieht ihn auf einer Linie mit Michael Schumacher "wenn es darum geht in einem Topwagen zu sitzen. Lewis will den besten Wagen und wenn er ihn nicht hat, dann treibt er sein Team an und hilft ihm, ihn zu bauen. Genau wie Michael damals bei Ferrari."