Stinkefinger für Fan in Imola: Max Verstappens Tifosi-Abenteuer

Sie kennen nichts außer Ferrari: Die Tifosi in Italien sind berühmt-berüchtigt - Max Verstappen hatte seine ganz eigene Erfahrung, und beide McLaren-Piloten gleich mit

(Motorsport-Total.com) - Sie sind parteiisch wie kein anderes Publikum, und doch kommen alle gerne nach Italien, um das Spektakel zu erleben. Die Tifosi sorgen für eine unvergleichliche Stimmung - allerdings nur für zwei Autos im Starterfeld. Dementsprechend befanden sich Max Verstappen, Oscar Piastri und Lando Norris nach dem Qualifying mehr oder weniger im Feindesland - und bekamen das auch teilweise zu spüren.

Titel-Bild zur News: So freundlich wie hier waren die Gesten nicht immer

So freundlich wie hier waren die Gesten nicht immer Zoom

"Ich hatte eine lustige Geschichte im Qualifying, als wir in die Box gefahren sind", erzählt Verstappen. "Viele Leute haben geklatscht. Dann hat ein Typ ein paar andere Sachen mit mir gemacht. Also habe ich ihm den Finger gezeigt."

"Und als ich das nächste Mal vorbeikam, hat er geklatscht. So lernt man dazu. Es ist leicht, nicht nett zu den Fahrern zu sein, aber ich kann auch nicht nett zu dir sein. Zum Glück saß er etwas höher. Aber das ist gut so. Ich glaube, er hat es hinterher zu schätzen gewusst."

Verstappen ist sich zwar bewusst, dass die Fans ihn mehrheitlich verlieren sehen wollen. Aber er betont, dass diese Sache eine Ausnahme sei. "Die Fans hier sind im Allgemeinen sehr leidenschaftlich. Sie lieben den Motorsport. Natürlich gibt es hier mehr Unterstützung für Ferrari, aber das ist völlig in Ordnung. Und ja, Italien liebt Motorsport. Das haben wir schon im Kart erlebt.

Piastri stimmt ihm zu: "Ja, ich glaube, ich habe denselben Typen gesehen. Er hat mir zwar nicht den Stinkefinger gezeigt, aber den Daumen nach unten." Dass der Fan offenbar seine Meinung über Verstappen geändert hat, lässt Piastri zum Journalisten werden: "Hast du bei Ferrari unterschrieben oder so? Gibt es etwas, das wir nicht wissen?"

"Aber es ist cool", fährt der Australier fort. "In allen Sportarten macht es immer Spaß, die Gegner ein bisschen zu ärgern, das gehört zum Sport dazu. Natürlich gibt es immer eine Grenze. Aber darum geht es doch im Sport. Wenn man sich die Rivalitäten im Fußball und so weiter anschaut, dann ist da immer viel Leidenschaft auf beiden Seiten."

Insgesamt macht er den Italienern in der Emilia Romagna ein Kompliment: "Die Ferrari-Fans sind der Inbegriff von leidenschaftlichen Fans. Sie waren an diesem Wochenende sehr gastfreundlich. Vielleicht nicht von weitem in der Boxengasse, aber sie waren sehr leidenschaftlich. Solche Fans lieben wir in der Formel 1."

Deshalb kommt er auch gerne nach Italien, obwohl die Strecke nicht zu seinen Lieblingskursen zählt: "Keiner der Fans jubelt mir zu. Die jubeln nur Ferrari zu. Deshalb ist es für mich immer etwas ganz Besonderes, hier zu sein. Ein großes Lob an die Fans."

Und auch Norris erinnert sich an denselben Fan: "Ja, ich habe denselben Mann gesehen, aber ich glaube, er war auf meiner Seite. Um ehrlich zu sein, die italienischen Fans waren immer sehr nett zu mir und haben mich sehr unterstützt. Ja, ich bin immer gerne hierher gekommen."

Vielleicht, so glaubt er, liegt es an seiner Vergangenheit im Kartsport: "Die meisten Kartrennen finden in Italien statt. Man verbringt also viel Zeit hier. Deshalb habe ich immer viel Unterstützung erfahren. Ich danke also dem Fan, der da oben war, und allen anderen. Natürlich bin ich nicht bei Ferrari und viele von ihnen wollen, dass ich zu Ferrari gehe, aber sie waren immer großartige Fans für mich."