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  • 12.01.2004 21:12

Sauber C23: Gute Basis mit viel Entwicklungspotenzial

Das Sauber-Petronas-Team hofft, mit dem neuen C23 eine gute Ausgangsbasis für die Saison 2004 geschaffen zu haben

(Motorsport-Total.com) - Bei der Konzeption des neuen Sauber-Petronas C23 wählte der Technische Direktor Willy Rampf einen pragmatischen Ansatz, indem er sich dazu entschied, sich dem Konzept des besten Autos im Feld anzunähern: "Nachdem wir mit dem veränderten Heck des C22 im Laufe der Saison 2003 bereits einen ersten erfolgreichen Schritt in diese Richtung gemacht hatten, entschlossen wir uns dazu, beim C23 ebenfalls diesen Weg zu gehen."

Rampf weiter: "In der Saison 2003 wurde uns schnell klar, wo unsere Schwachstelle lag. Da unser neuer Windkanal erst nach dem Rollout des C23 betriebsbereit sein wird, mussten wir einen Weg finden, dennoch ein Auto bauen zu können, das eine optimale Basis für die Weiterentwicklung im Lauf der Saison bildet. Auf diese Weise konnten wir unser angestrebtes Ziel erreichen."#w1#

Titel-Bild zur News: Der Sauber-Petronas C23 für die Saison 2004

Der neue Sauber-Petronas C23 soll Sauber wieder auf die Erfolgsspur bringen

Abkehr von der Doppelkiellösung

Auf der mechanischen Seite wurde der Entwicklungsschwerpunkt auf eine weitere Steigerung der Komponentensteifigkeit ohne Gewichtserhöhung gelegt. "Bereits beim C22 konnten wir mit viel Ballast fahren. Das ergibt nicht nur einen tiefen Schwerpunkt, sondern erlaubt auch eine hohe Flexibilität bei der Gewichtsverteilung, was für die künftige Reifenentwicklung von zentraler Bedeutung ist?, erklärt Rampf.

Dass das Gewicht des C23 dennoch gesunken ist, liegt am völlig neuen Petronas-Motor, der leichter als das im letzten Jahr von Sauber verwendete Exemplar ist. Zum ersten Mal erhält Sauber den gleichen Triebwerkstyp, wie er auch von Ferrari eingesetzt wird.

Im Bereich der Vorderradaufhängung entschied man sich für eine Abkehr von der Doppelkiellösung. Die vorderen unteren Querlenker sind jetzt an einem zentralen Anlenkpunkt befestigt. Rampf: "Auf der Suche nach mehr Steifigkeit ist das einer jener Punkte, die entscheidende Vorteile bringen." Dem neuen Reglement entsprechend musste die Motorabdeckung in der Seitenansicht deutlich größer werden, um eine genau definierte Fläche nicht zu unterschreiten.

Reduzierung des Abtriebs durch Reglementsänderungen

Die inneren Anlenkpunkte der Hinterradaufhängung sind durch den Petronas-Motor und das Ferrari-Siebengang-Getriebe gegeben. Bei den außen liegenden Komponenten wie Radträgern und Radnaben handelt es sich um Weiterentwicklungen aus dem C22. Ziel war auch hier das Erreichen einer noch höheren Steifigkeit.

Völlig andere Voraussetzungen gelten aufgrund von Reglementsänderungen für den Heckflügel, der anstelle von drei nur noch zwei obere Elemente besitzen darf. Neu sind auch die um 100 Millimeter nach hinten verlängerten Flügelendscheiben. "Durch die Reduktion der Anzahl der Elemente wird der maximale Abtrieb des Heckflügels und damit des gesamten Autos spürbar reduziert. Diese Reduktion wird dazu führen, dass die Piloten auf den meisten Strecken gezwungen sein werden, maximalen Abtrieb zu fahren. Rampf: "Der ganze Heckflügel-Bereich wird deshalb bei der Weiterentwicklung im Laufe des Jahres eine wichtige Rolle spielen."

Durch den frühen Rollout-Termin am 14. Januar werden die Sauber-Ingenieure ausreichend Zeit haben, den neuen C23 ausgiebigen Tests zu unterziehen, um beim Saisonauftakt Anfang März in Melbourne bestens vorbereitet an den Start gehen zu können.