• 03.09.2002 18:30

  • von Fabian Hust

Russischer Minardi-Testfahrer spielte "Staubsauger"

Bei seinem Debüt im Formel-1-Auto traf Sergey Zlobin auf dem neu asphaltierten Kurs von Fiorano auf jede Menge Staub

(Motorsport-Total.com) - Das Minardi-Team testete am Dienstag in Fiorano auf und spielte dort quasi "Staubsauger". Die private Teststrecke wurde innerhalb von einer Woche neu asphaltiert und war aus diesem Grund ziemlich schmutzig. Die Testmannschaft des Teams rückte mit einem PS01-Chassis an, das sich der Russe Sergey Zlobin und Stammtestfahrer Matteo Bobbi teilten. Zlobin testet auf Initiative von Sponsor Gazprom, den man vor kurzem unter Vertrag genommen hatte.

Titel-Bild zur News: Gian Carlo Minardi

Gian Carlo Minardi spielte in Fiorano wie immer den "Talent-Watcher"

Der russische European Formel-3000-Pilot durfte 55 Runden fahren und kam auf eine Bestzeit von 1:09.464 Minuten, den Vergleichswert stellte Bobbi nach 25 Runden mit 1:08.148 Minuten auf: "Ich muss zugeben, dass ich vor dem Test mir ein wenig Sorgen machte, dass die Dinge nicht so gut laufen könnten wie sie es dann doch taten. Der Minardi PS01 unterscheidet sich deutlich von dem Formel-3000-Auto, das ich im Normalfall fahre. Es ist viel schneller, die Lenkung ist direkter und es hat sehr starke Bremsen. Aber schlussendlich verlief der Tag wirklich gut."

Zlobin weiter: "Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und möchte dem Team für seine Anstrengungen danken. Ich hatte gehofft, dass ich noch die Möglichkeiten haben würde, im Nassen zu fahren, da ich solche Bedingungen wirklich mag, aber der Regen kam erst gegen Ende des Tages, es gab für mich aus diesem Grund keine Möglichkeit mehr. Ich freue mich nun schon auf den nächsten Test in Mugello, später im Monat."

Matteo Bobbi über den Testtag: "Jedes Mal, wenn ich ein Formel-1-Auto fahren, macht das jede Menge Spaß. Das einzige Problem ist, dass die Strecke wegen des neuen Asphalts sehr schmutzig ist, es gibt also nicht sehr viel Haftung. Die Einheit heute Morgen war besser, da die Temperaturen niedrig waren, aber als es am Nachmittag wärmer wurde, wurde der Belag sehr rutschig und es gab nicht die Möglichkeit hart zu pushen. Ich gewann letztes Wochenende mein viertes Formel-Nissan-Rennen, dieser Test war aus diesem Grund ein nettes Geschenk für mich. Ich freue mich nun auf den nächsten Test in Mugello."

Gian Carlo Minardi, der den Test beobachtete um entscheiden zu können, ob man Zlobin vielleicht sogar noch öfters testen lassen wird, meinte: "Für Sergey war das ein sehr guter Beginn. Er ist sehr gut gefahren, bedenkt man, dass er zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto saß. Aber es war für ihn wegen des neuen Belags nicht möglich am Limit zu fahren. Wir werden mit ihm am 18. September in Mugello weiterhin zusammenarbeiten. Matteo hat wie immer einen soliden Job gemacht und die Ingenieure bei ihrer Arbeit unterstützt."