• 10.10.2009 16:13

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Ullrich: "Bin natürlich nicht begeistert"

Wolfgang Ullrich musste hilflos mit ansehen, wie Titelaspirant Timo Scheider schon in Q1 ausschied - Dennoch hält er Punkte für Scheider für möglich

(Motorsport-Total.com) - Audi war nach einem starken Freien Training voller Optimismus in das Qualifying von Dijon gestartet. Doch schon in Q1 erwischte es ausgerechnet Speerspitze Timo Scheider, der sich in Frankreich vorzeitig den Titel sichern kann. Er verpokerte sich im Nieselregen mit den Reifen und muss sich mit Startplatz 16 begnügen. Zwar schafften es Tom Kristensen und Mattias Ekström danach noch mit Bestzeiten in Q3 in Q4, doch im stärker werdenden Regen mussten sich sich Mercedes geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich (Audi Sportchef)

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich war im Qualifying nicht sonderlich begeistert

Bruno Spengler holte seine erste Saisonpole vor seinem Markenkollegen Paul Di Resta. Die besten Audi-Piloten waren Kristensen auf Rang drei und Ekström auf Rang vier - sie waren auch die einzigen Ingolstädter, die es in die Top 8 geschafft hatten. Gary Paffett, der einzige Mercedes-Pilot, der noch Titelchancen hat, steht auf Startplatz acht und kann sich weiter im Rennen halten, wenn er noch weiter nach vorn kommt - was ihm schon mehrfach gelungen ist.#w1#

"Ich bin natürlich nicht begeistert von dem Ergebnis, aber es ist jetzt nun einmal passiert", bilanziert Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Das mit Timo ist durch, das kann man auch nicht mehr ändern, wenn es geschehen ist."

"Es hat aber nicht mehr genieselt, sondern ein bisschen nachgelassen." Wolfgang Ullrich

Scheider und sein Ingenieur seien davon überzeugt gewesen, dass der Nieselregen in Q1 noch weiter zunimmt, erklärt der Sportchef, was schief gelaufen ist. Deshalb hätten sie entschlossen, dass Scheider mit angefahrenen Reifen weiterfährt: "Denn das kann - wenn es weniger Grip gibt - besser sein, als wenn man ganz neue Reifen hat. Es hat aber nicht mehr genieselt, sondern ein bisschen nachgelassen und daher hatten alle die, die neue Reifen drauf hatten, einen Vorteil. Und das war es dann." Darüber, ob man in der Situation, in der Scheider ist, ein solches Risiko eingehen sollte, "kann man jetzt diskutieren", pflichtet Ullrich bei.

Damit hat aber das zweite Eisen, das Audi im Titelkampf im Feuer hat, plötzlich wieder gestiegene Chancen: Ekström hat zwölf Punkte Rückstand auf Scheider und kann dem Spitzenreiter wieder ganz nahe rücken, wenn er seinen vierten Startplatz nutzt, um reichlich Punkte zu sammeln.


Fotos: DTM in Dijon


Mehr als die Plätze drei und vier waren für Kristensen und Ekström jedoch nicht drin, so Ullrich: "Es war leider so, dass es zu Q4 wieder stärker zu regnen begonnen hat. Und als klar war, dass man mit Regenreifen fahren muss, war mir auch klar, dass wir die Pole-Position hier nicht schaffen können. Ansonsten würde ich sagen: Mattias ist für das Rennen in einer guten Position."

"Timo muss halt schauen, dass er von da hinten das Beste für sich holt." Wolfgang Ullrich

Generell rechnet der Audi-Sportchef mit einer guten Rennperformance seiner Mannschaft, wenn es wie angekündigt trocken ist. "Timo muss halt schauen, dass er von da hinten das Beste für sich holt. Und alle anderen müssen schauen, dass sie vorn so viele Punkte wie möglich aufklauben. Und ich glaube, das ist auch ganz klar das, was wir vorhaben", blickt Ullrich voraus.

Scheider könne auch von Platz 16 aus zumindest versuchen, in die Punkte zu kommen: "Vielleicht mit einer aggressiveren Strategie, die er nicht machen würde, wenn er in den Top 5 wäre. Da hinten kann er nur probieren." Auch wenn die Möglichkeiten zu strategischen Experimenten aufgrund des Reifenverschleißes und der langen Renndistanz, auf der man mit dem Benzin haushalten muss, beschränkt sind, bleibt laut Ullrich "schon ein bisschen Möglichkeit": "Man darf auch nicht zu viel Risiko mit den Reifen gehen und zu asymmetrische Stintlängen fahren, aber ich glaube, das dennoch eine gewisse Flexibilität bleibt."

Das größte Risiko sei für Scheider aber ohnehin der Start: "Denn in der Position weiß man, dass es beim Start leicht passiert, dass es einen kleinen Kontakt gibt und das kann natürlich für ihn sehr gefährlich sein."

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