Fahrer fiebern Qualifying-Challenge in der DTM 2015 entgegen

Nur noch 20 Minuten Qualifying, aber Mike Rockenfeller und Co. haben keine Angst davor, die Neuerungen wegen gelber Flaggen und Verkehr bald zu verteufeln

(Motorsport-Total.com) - Man kennt das Szenario aus der Vergangenheit: Am Ende eines Qualifyings (zuletzt hauptsächlich des Q1-Segments), wenn die Strecke am schnellsten ist, gehen fast alle Fahrer auf die Strecke - und gelbe Flaggen oder ein Gegner ohne Auge für den Rückspiegel können für Wutausbrüche sorgen, weil plötzlich die letzte Chance auf eine schnelle Rundenzeit vorbei ist. Das könnte es in der DTM 2015 (DTM Tickets 2015) sogar noch häufiger geben.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller ist ein Fan des neuen DTM-Formats für die Saison 2015 Zoom

Denn anstatt des bisherigen Qualifyings mit vier Segmenten gibt es ab sofort zwei je 20-minütige Qualifyings am Samstag und Sonntag, in denen die Startaufstellung für die anschließenden Rennen ermittelt wird. "Unter normalen Bedingungen ist die Strecke zum Schluss am schnellsten, wenn die meisten Autos mit neuen Reifen fahren, weil einfach mehr Gummi auf der Strecke ist", erklärt Schnitzer-BMW-Fahrer Martin Tomczyk. "Deswegen wird man schon sehr viel Verkehr auf einmal sehen, was natürlich auch zu Problemen führen kann, eine freie Runde zu bekommen."

Aber: "Das betrifft jeden", sagt er. "Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein." Mike Rockenfeller blickt der Änderung ähnlich gelassen entgegen: "Es ist vergleichbar mit Q1 früher", findet der Phoenix-Audi-Pilot und ergänzt: "Ich glaube, dass das Spaß machen wird und Spannung bringt. Natürlich ist man vielleicht manchmal gefrustet, wenn man nicht die perfekte Zeit erwischt hat, aber das ist im Prinzip Sache des Fahrers und des Teams, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und das so oft wie möglich im Jahr."

Auer gelassen: Kenne das aus der Formel 3

MTEK-BMW-Star Timo Glock, gebrandmarkt aus der Formel 1, erwartet, dass es "sehr schwierig" wird, zum optimalen Zeitpunkt eine freie Runde zu finden. ART-Mercedes-Rookie Lucas Auer hingegen, der ein ähnliches Format aus der Formel 3 kennt, will das kurze Qualifying nicht als Ausrede für mögliche schlechte Startpositionen gelten lassen: "Du musst dich halt mit deinem Ingenieur gut zusammenreden, dass er dich zum richtigen Zeitpunkt rausschickt, und du musst ein bisschen den Kopf einschalten. Dann sollte das mit der freien Runde klappen."

Ob die DTM-Fahrer das Thema Qualifying immer noch so gelassen bewerten, wenn sie das erste Mal selbst Opfer der verkürzten Fahrzeit werden, sei dahingestellt. Zu erwarten ist indes, dass der Verkehr aufgrund des veränderten Reifenreglements (weniger Reifensätze, nur noch eine Gummimischung) auch im Rennen zum Thema werden könnte: "Wenn du einen frischen Satz am Auto hast, aber im Verkehr festhängst, dann nützt dir das gar nichts", erklärt beispielsweise Glock und spricht von einer "Herausforderung, die auch Möglichkeiten schafft".


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Eine Herausforderung ist der neue Zeitplan mit zwei Qualifyings/Rennen in logistischer Hinsicht: "Der Samstag wird stressiger", befürchtet HWA-Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein. "Wir haben teilweise nur eine Stunde oder 90 Minuten, um mit den Ingenieuren zu reden, Meetings abzuhalten und mit der Presse zu sprechen." Doch auf Unterhaltungen mit den Journalisten sind die DTM-Piloten ohnehin weniger scharf als auf ihre eigentliche Profession. Wehrlein: "Wir sitzen ja auch mehr im Auto - und das ist, was wir Fahrer wollen."

Positiv: Mehr Racing, weniger Medienarbeit

Abt-Audi-Routinier Mattias Ekström findet die DTM nach dem Facelifting "besser als vorher. Die Termine und das Warten sind manchmal anstrengender als das Fahren. Für die Fahrer ist es wie im Paradies. Du kannst mehr im Auto sitzen und musst weniger drumherum machen." Glock nickt zustimmend: "Wir sind hier, weil wir Rennen fahren wollen." 2015 nämlich insgesamt 18 statt der bisherigen zehn. Auch das kommt gut an: "Ich finde es sehr positiv für alle. Neun Rennen wären viel zu wenig", meint Ekström.

"18 Rennen sind für eine professionelle Meisterschaft durchaus angebracht. Da hast du bei einem schlechten Rennen die Chance auf Wiedergutmachung", erklärt der Schwede. "Für die Fans ist es auch besser. Ich kann aber verstehen, dass die Mechaniker gewisse Bedenken haben. Viele denken, es wird langweilig am Samstag, dass jeder dem anderen hinterherfährt und das Material schont. Ich weiß zumindest von uns: Unsere Lastwagen sind voll mit Ersatzteilen. Ich werde nicht mit Material sparen."


Fotos: DTM-Auftakt in Hockenheim, Training & Qualifying


Auch Markenkollege Rockenfeller nicht. Der DTM-Champion von 2013 rechnet vor: "Wenn man ein Rennen gewinnt, sind es 25 Punkte. Zweimal Vierter sind schon weniger - und zweimal Vierter musst du erst malwerden! Ich denke daher schon, dass jeder versuchen wird, in jedem Rennen das Beste herauszuholen", hat er keine Angst vor materialschonenden Taktiken am Samstag. "Es hat noch nie funktioniert, sich gegenseitig ins Auto zu fahren. Da ist im Normalfall mein Auto kaputt und mein Rennen auch. Ich sehe keinen Unterschied zu vorher."

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