• 14.01.2008 15:59

Wird Schumacher der Nachfolger von Häkkinen?

Nachdem Ralf Schumacher bei Audi abgeblitzt ist, soll er nun bei Mercedes testen - Eine Verpflichtung ist aber noch nicht beschlossen

(Motorsport-Total.com/sid) - Ralf Schumacher darf auf eine Fortsetzung seiner Rennfahrer-Karriere hoffen - allerdings nicht in der Formel 1. Der 32-Jährige steht nach seiner Ausmusterung bei Toyota vor einem Wechsel in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Dort soll "Schumi II" bei Mercedes-Benz die Lücke schließen, die durch den Rücktritt des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Mika Häkkinen (Finnland) entstanden ist.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Blickt Ralf Schumacher nun einer DTM-Zukunft bei Mercedes entgegen?

Wie der 'Sport-Informations-Dienst (sid)' erfuhr, ist Ralf Schumacher einer von sechs Fahrern, die am Dienstag und Mittwoch auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke in Estoril/Portugal Testfahrten in einem DTM-Mercedes absolvieren. Unter anderem sitzt laut ORF-Angaben auch der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien (Österreich) am Steuer eines DTM-Silberpfeils. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Ausscheidungsduell.#w1#

Dass Ralf Schumacher bei Gelegenheit eines der DTM-Autos testen wird, hatte er offenbar schon vor einiger Zeit mit Mercedes-Sportchef Norbert Haug besprochen. "Diese Gelegenheit gibt es jetzt erstmals", bestätigte ein Mercedes-Sprecher dem 'sid' auf Anfrage. Wie es danach weitergeht, sei völlig offen: "Es gibt keinen Mercedes-Beschluss bezüglich einer Verpflichtung von Ralf Schumacher."

Schumacher war zuvor auch beim Mercedes-Rivalen Audi als DTM-Pilot im Gespräch. Die Ingolstädter verzichteten aber nach den schlechten Erfahrungen mit dem früheren Formel-1-Fahrer Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach) auf ernsthafte Verhandlungen mit Ralf Schumacher. Außerdem schreckte Audi die Gehaltsvorstellung des Wahl-Salzburgers von angeblich zwei Millionen Euro ab.

Michael würde eher abraten

Ralf Schumacher hatte zuletzt in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärt, dass der Motorsport weiter sein Leben bleibe. Sein Bruder Michael Schumacher hatte ihm erst vergangene Woche von der DTM abgeraten - da hätten die Schumachers "kein Talent dafür'", meinte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister.

Laut Michael Schumacher würde ein Wechsel in die DTM nur Sinn machen, "wenn man sich viel Zeit nimmt und zwei Jahre lang in die Materie reinarbeitet". Doch die meisten Rennfahrer, die aus der Formel 1 in die DTM gekommen seien, hätten nur ein paar Achtungserfolge erzielt.

Auch Publikumsliebling Häkkinen konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen und in drei Jahren nie ernsthaft ins Titelrennen eingreifen. "Die DTM ist eine andere Welt. Die Leistungsdichte ist sehr hoch", sagte Häkkinens ehemaliger Formel-1-Kollege Michael Schumacher dazu: "Du musst in der DTM genauso hart arbeiten wie in der Formel 1, fährst aber ein Auto, bei dem nichts vorwärts geht und das du nicht so exakt auf deine Bedürfnisse abstimmen kannst wie ein Formel-1-Auto."