• 26.10.2022 12:01

  • von Roland Hildebrandt

VW: Alle Neuheiten 2023 im großen Überblick

Ob Golf Facelift, ganz neuer Passat Variant oder nächster Tiguan: Die Marke Volkswagen hat für das kommende Jahr einen straffen Modell-Fahrplan

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Tesla hin, Chipkrise her: Die Marke Volkswagen bleibt auch 2022 unangefochten die Nummer 1 bei den Neuzulassungen in Deutschland. Ob das auch 2023 so bleibt? Im kommenden Jahr stehen viele Modellwechsel respektive Facelifts bei wichtigen Modellreihen an. Wir zeigen Ihnen in unserer Übersicht, was VW alles plant.

Titel-Bild zur News: Volkswagen-Neuheiten 2023

Volkswagen-Neuheiten 2023 Zoom

Der VW Polo erhielt bereits 2021 eine große Modellpflege, sein SUV-Bruder T-Cross zieht erst 2023 nach. Logisch, schließlich kam der T-Cross auch erst gut zwei Jahre nach dem Polo auf den Markt. Was kann man erwarten? Der Polo bekam an Front und Heck eine geänderte Optik im Stil des Golf 8.

Auffällig sind der (optionale) LED-Leuchtstreifen entlang der Frontpartie und der mittig auf der Heckklappe angebrachte Modellname. Wie alle Polo dürfte auch der T-Cross künftig LED-Scheinwerfer und LED-Heckleuchten serienmäßig haben. Wahrscheinlich ist beim T-Cross eine Angleichung an den nah verwandten Taigo.

Innen wird es mit großen Displays deutlich digitaler, zudem entfallen viele klassische Knöpfe. An den Benzinmotoren zwischen 95 und 150 PS ändert sich nicht viel, der Diesel entfiel bereits 2020.

Tiguan

2007 erstmals vorgestellt und auf den Markt gebracht, hat der Volkswagen Tiguan so viele Märkte erobert, dass er seit Jahren global das meistverkaufte Modell der Wolfsburger ist. Ein echter Bestseller, der voraussichtlich 2023 in neuem Gewand präsentiert wird, wenn die dritte Generation des deutschen Kompakt-SUV debütiert.

Der neue VW Tiguan wird nicht rein elektrisch sein (diese Rolle übernimmt der ID.4), sondern von Benzin- und (wie es scheint) Dieselmotoren angetrieben, hinzu kommen voraussichtlich zwei Plug-in-Hybride. Vom Golf übernimmt das SUV einige Motoren wie die 204 und 245 PS starken PHEVs sowie die 130 und 150 PS starken eTSI-Mildhybride.

Natürlich wird es sowohl Versionen mit Front- als auch mit Allradantrieb geben, während die Versionen mit Schaltgetriebe ganz verschwinden könnten und nur noch das DSG zur Wahl steht. Technisch rechnen wir mit vielen Parallelen zwischen VW Golf Facelift (siehe unten) und neuem VW Tiguan.

Touareg Facelift

Seit 2018 ist die dritte Generation des VW Touareg auf dem Markt. Anfang des Monats haben unsere Erlkönigfotografen einen Prototyp des überarbeiteten Touareg bei Testfahrten erwischt, der allerdings noch sehr geschickt getarnt war. Dadurch blieben die meisten optischen Änderungen geheim.

Es wird erwartet, dass der Kühlergrill umgestaltet wird und einen neuen unteren Teil erhält, der dem Touareg ein dynamischeres Aussehen verleiht. Die Scheinwerfer könnten die gleiche Form beibehalten, wobei eine neue Innengrafik eine bessere visuelle Verbindung mit der Chromleiste an der Frontblende herstellen könnte. Der Rest des SUV-Flaggschiffs von VW wird wahrscheinlich unverändert bleiben.

Bei den Motoren bleibt es bei Benzinern, Diesel und Plug-in-Hybriden. Die Ottomotoren dürften aber mit Mildhybrid-Technik modernisiert werden.

Amarok

Der neue VW Amarok basiert auf dem Ford Ranger. Er ist mit viertüriger Doppelkabine (DoubleCab) und zweitüriger Einzelkabine (SingleCab) erhältlich. Mit 5.350 Millimetern ist der neue Amarok 96 Millimeter länger als sein Vorgänger. 3.270 Millimeter Radstand entsprechen einem Plus von 173 Millimeter.

Im Innenraum fällt vor allem der hochformatige Touchscreen in der Mittelkonsole auf. Die Bildschirmdiagonale misst je nach Ausstattungslinie entweder 10 oder 12 Zoll und erinnert zwangsläufig an die Gestaltung des Systems im Ford-Pendant. Hinter dem Amarok-Steuer befindet sich die ebenfalls digitale Instrumentierung, mit einem 8 oder 12 Zoll großen Display.


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Leistungsseitig folgt für viele Märkte der Welt ein 2,0-Liter-Vierzylinder-TDI mit 170 PS. Hinzu kommt ein Vierzylinder mit 2,0 Liter Hubraum und Bi-Turboaufladung angeboten, der je nach Markt 204 PS oder 209 PS leistet. Als neuer Top-Selbstzünder kommt ein 3,0 Liter großer V6-Motor zum Einsatz.

Er stellt marktabhängig eine Leistung von 241 PS oder 250 PS zur Verfügung. Beim Benziner setzt VW auf den 302 PS starken 2,3-Liter-Ecoboost-Motor aus dem Ford-Regal. Die 10-Gang-Automatik spendiert ebenfalls Ford.

Golf Facelift

Man braucht keinen Abschluss in höherer Mathematik, um ausrechnen zu können, dass VW längst am Facelift des aktuellen Golf arbeitet. Schließlich kam die achte Generation des kompakten Bestsellers schon Ende 2019 auf den Markt.

Bislang gesichtete Prototypen zeigen keine echten Änderungen am Außendesign. Wozu auch? Die meiste Kritik musste der Golf für sein relativ billig anmutenden Innenraum und die schlechte Bedienung per Touch-Tasten einstecken.

Letztere werden wohl bleiben, aber beleuchtet, zudem soll ein größerer Bildschirm auf der Mittelkonsole die Bedienung erleichtern. Bei den Antrieben erwarten wir keine Revolution, denkbar ist, dass VW hier die Palette etwas eindampft.

Passat Variant

Der VW Passat ist seit 1973 ein wichtiger Baustein im Modellprogramm der Marke. Zwar haben die Verkäufe nachgelassen, aber insbesondere für das Flottengeschäft ist der Passat wichtig. Die neunte Generation wird es nur noch als Kombi geben, zudem wird sie gemeinsam mit dem ebenfalls neuen Skoda Superb vom Band laufen.

Immer mehr gesichtete Prototypen zeigen einen Optik-Mix aus bisherigem VW Passat Variant und Elementen des aktuellen Golf Variant. Zudem scheint der Passat in der Länge zuzulegen, auch um sich stärker vom Kombi-Golf abzusetzen. Innen dominieren wie nicht anders zu erwarten große Displays.

Es gibt auch diverse Änderungen unter der Haube, wo der Passat einen neuen Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang erhalten soll. Berichten zufolge wird der 1,4-Liter-TSI-Turbomotor des aktuellen PHEV-Systems durch einen größeren 1,5-Liter-Motor mit Zylinderabschaltung ersetzt werden. Die Verbrennungseinheit wird von einem kleinen Elektromotor unterstützt, der im DSG-Getriebe untergebracht ist.

Noch wichtiger ist, dass VW anscheinend eine doppelt so große Batterie einbauen wird, die dem neuen Passat PHEV eine rein elektrische Reichweite von bis zu 100 Kilometer ermöglichen soll.

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ID.3 Facelift

Analog zum VW Golf wird auch dessen rein elektrischer Cousin ID.3 im nächsten Jahr gründlich überarbeitet. Optisch dürfte man in Wolfsburg dafür eher den zarten Stift hernehmen. Wesentlich mehr Änderungen erfährt der Innenraum: Hier weiß das Management um die arg billigen Kunststoffe und so wird bei der Materialanmutung deutlich nachgebessert.

Neu bei den Antrieben ist ein starker ID.3 GTX. Analog zum bereits existierenden ID.4 GTX gibt es pro Achse einen Elektromotor für Allradantrieb und gut 300 PS Systemleistung. Genug für rund sechs Sekunden auf Tempo 100 und knapp unter 500 km Reichweite.

ID. Aero

Der ID.3 ist das Elektro-Pendant zum Golf, der ID.4 der Tiguan, der ID. Buzz der T7 und so weiter. 2023 wird VW die Serienversion des ID. Aero im Format des Passat präsentieren. Schon Mitte 2022 hatte man die völlig neue Designstudie ID. Aero vorgestellt, die einen Vorgeschmack auf die kommende Elektro-Limousine gibt, die auf der MEB-Architektur basieren wird.

Die Präsentation fand in China statt, wo die Serienversion in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 von den beiden Joint Ventures FAW-Volkswagen und SAIC Volkswagen auf den Markt gebracht wird. Später soll der Aero aber auch in Europa und in Nordamerika eingeführt und so das globale EV-Flaggschiff des Herstellers werden. Die Produktion für den europäischen Markt soll in Emden stattfinden.

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