05.04.2011 13:23
von Roman Wittemeier

Bailey-Edwards rennt: LMP2-Auto aus Südafrika

Über viele Monate war es sehr still um das LMP2-Projekt von Bailey-Edwards, plötzlich zeigen sich die Südafrikaner auf der Strecke: Ab 2012 in Le Mans?

(Motorsport-Total.com) - Genau vor einem Jahr gingen die Verantwortlichen von Baily-Edwards-Cars (BEC) vorsichtig mit einem neuen Projekt an die Öffentlichkeit. Man wolle nach Le Mans zurückkehren, und zwar mit einem LMP2-Eigenbau "100 Prozent made in Südafrika". Anschließend wurde es allerdings verdächtig ruhig um die Mannschaft von Peter Bailey.

Das LMP2-Coupé von Bailey Edwards Cars ist derzeit im Testbetrieb unterwegs

Anfang dieses Jahres schaltete man jedoch eine neue Internetseite auf, zeigte virtuell Fortschritte mit dem Eigenbau. Nun ist dort deutlich zu erkennen, dass das Projekt "LeMansZA" nicht nur am Computer, sondern auch in der Realität existiert. Ein Video vom ersten Test ist dort ebenfalls zu sehen.

Bailey spricht beim Rollout von einem "emotionalen Moment", gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass man noch viel Arbeit vor sich habe. Am Steuer des neuen LMP2-Prototypen saß der südafrikanische Sportwagenpilot Gary Formato. Im Vorfeld hatte man betont, dass man das Projekt allein mit südafrikanischen Zulieferern angehen wolle,doch bei der Umsetzung stieß man dann jedoch an Grenzen.

Das gesamte Chassis ist nach Angaben von BEC tatsächlich "Made in South Africa", aber an anderen Stellen kam man nicht ohne externe Hilfe aus. Im Heck den Boliden schiebt beispielsweise ein Zweiliter-Turbo von Mazda, die Bremsen (AP) kommen ebenso aus Großbritannien wie einige andere Bauteile.

Fraglich ist derzeit, was BEC ab 2012 mit dem Auto anstellen möchte. Angeblich gibt es großes Interesse von europäischen Teams. Die Franzosen von Sbarta, die ihre Pläne mit einem Oreca 03 für 2011 zurückstellen mussten, halten beispielsweise regen Kontakt zu den Südafrikanern, einen Deal gibt es jedoch bislang noch nicht.