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  • 04.04.2011 16:16

  • von Roman Wittemeier

Aston Martin: Keine Sorgen mit dem AMR-One?

Nach der Pleite in Le Castellet gibt man sich bei Aston Martin noch gelassen: Der AMR-One soll deutlich schneller werden - Stefan Mücke: "Keine Chance gegen Diesel"

(Motorsport-Total.com) - Die erste öffentliche Ausfahrt des neuen Aston Martin AMR-One war mit Spannung erwartet worden. Die Briten nutzten den Saisonauftakt der Le-Mans-Series (LMS) am vergangenen Wochenende in Le Castellet für einen ersten Einsatz unter Rennbedingungen. Das Ergebnis war - von außen betrachtet - ernüchternd. Der neue LMP1 war über das gesamte Wochenende langsam und unzuverlässig.

Titel-Bild zur News:

Stefan Mücke testete den neuen LMP1 in Le Castellet unter Rennbedingungen

"Wir haben an diesem Wochenende wichtige Fortschritte erzielt, haben viel über das Fahrzeug lernen können", sagt Teamchef George Howard-Chappell. Der AMR-One hatte im Rennen am Sonntag längere Pausen einlegen müssen, insgesamt kam man auf 96 Runden in Le Castellet. Vor allem der neue Reihen-Sechszylinder-Motor leidet noch an Kinderkrankheiten.

Natürlich hätten die Werkspiloten Stefan Mücke, Darren Turner und Harold Primat gern auf Anhieb an der Spitze mitgekämpft, aber dies war mit dem brandneuen Benziner nicht möglich. Die Rundenzeiten des Neuwagens waren wenig beeindruckend. Der AMR-One war rund sechs Sekunden langsamer als die Autos von Rebellion, Pescarolo und Quifel-ASM - man fuhr nicht einmal auf dem Niveau der LMP2. Von Panik jedoch keine Spur.

"Ich bin ganz ehrlich gelassen, denn wir hatten so etwas erwartet", sagt Stefan Mücke im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Man müsse bedenken, dass der AMR-One brandneu aus den Werkshallen komme. "Der Truck, der das Auto von Großbritannien nach Le Castellet gebracht hat, hatte allein durch die Fahrt mehr auf dem Tacho als der AMR-One zu diesem Zeitpunkt", schmunzelt Mücke.

Nach einem sehr kurzen Rollout auf einem britischen Testgelände war man nur einen halben Tag auf der Teststrecke von Dijon gewesen. "Damit alle Fahrer mal ganz kurz reinklettern konnten", erklärt der Berliner. Erst in Le Castellet begann man mit Setuparbeiten. Den neuen Motor schonte man in Frankreich, weil man Probleme auf sich zukommen sah. "Wir sind nie mit voller Leistung gefahren, daher konnten die LMP2-Autos auf der Geraden an uns vorbei."


Fotos: LMS-Auftakt in Le Castellet


"Da kommt noch etwas", sagt Mücke kämpferisch. "Die Basis ist gut, das Auto halbwegs gutmütig zu fahren. Natürlich gibt es noch Schwächen. Die fünf bis sechs Sekunden Rückstand haben uns aber keineswegs überrascht." In den kommenden zwei Tagen testet man in Südfrankreich, will schon bald wichtige Fortschritte zeigen können. In Großbritannien wird schon eifrig an Verbesserungen gearbeitet.

"Beim Thema Aerodynamik kann man immer recht schnell nachlegen", erklärt der deutsche Aston-Martin-Werkspilot. "Sobald es aber um den Motor geht, braucht es seine Zeit. Die Teile müssen produziert werden, das kann manchmal ein paar Wochen dauern. Wir wollen in allen Bereichen zulegen, nicht nur beim Triebwerk. Man muss immer das Gesamtkonzept betrachten. Das muss funktionieren.

Nach dem zweitägigen Le-Castellet-Test reist Mücke für seinen Einsatz in der GT1-Weltmeisterschaft nach Zolder. Das Team wird unterdessen in Großbritannien Datenanalyse betreiben und entsprechende Verbesserungen an den AMR-One bringen. Schon zum Vortest in Le Mans am Ostersonntag soll die Welt dann schon etwas anders aussehen. "Wir kommen auf das Niveau der anderen Benziner", ist Mücke zuversichtlich.

Der neue Aston Martin AMR-One hat eine ungewöhnliche Form Zoom

Auf den Jahreshöhepunkt im Juni in Le Mans blickt der Berliner weniger optimistisch. Der Kampf um den Gesamtsieg an der Sarthe ist auch 2011 nicht machbar. Das liegt weniger am AMR-One, sondern vielmehr am Tempo der Diesel, meint Mücke. "Peugeot hat direkt vor dem Le-Castellet-Rennen dort getetest. Wir haben uns erschrocken, als wir deren Rundenzeiten und Topspeeds gesehen haben."

"Gegen die Diesel haben wir keine Chance. Der Abstand ist in diesem Jahr vielleicht noch größer als jemals zuvor", sagt der 29-Jährige. Inoffiziellen Angaben zufolge zeigte der neue Peugeot 908 Rundenzeiten auf Vorjahresniveau, die Topspeeds lagen angeblich bei rund 330 km/h. Klartext: Der neue Löwe ist genauso schnell wie sein Vorgänger, die ACO-Bremse per Reglement hat keine Wirkung gezeigt.

"Die sind uns weit voraus", schätzt Mücke. "Beim Vortest in Le Mans wird keiner die Karten richtig aufdecken. Wir werden es erst beim Rennen sehen. Aber ich kann mir vorstellen, dass deren Topspeed dann um 25 bis 30 km/h höher liegt als der von den Benzinerautos. Da kannst du einfach nicht mithalten." Ein solches Szenario hatte sich bereits beim ILMC-Auftakt in Sebring angedeutet.

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