2011: Viele neue LMP2-Autos in Sicht

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln des ACO sind zwar nicht unumstritten, aber gerade in Bezug auf die kleinen Prototypen der LMP2-Klasse haben die Franzosen offenbar den richtigen Weg eingeschlagen. Das Interesse ist sowohl in Europa als auch in den USA groß, neue LMP2-Mannschaften stehen kurz vor einem Einstieg. In der ALMS will sich das IndyCar-Team HVM ab 2011 mit mindestens einem Auto präsentieren.

© Lola Group

Lola bringt für 2011 einen offenen Prototypen und ein neues Coupé

Die Mannschaft um den britischen Boss Keith Wiggins wird voraussichtlich ein neues Lola-Chassis wählen, denn immerhin war der heutige HVM-Chef in den 1990er-Jahren als Verkaufsleiter bei dem Unternehmen. "Aus wirtschaftlicher Sicht ist es wichtig, dass wir nicht alle Eier in ein einziges Nest legen", erklärt Wiggins sein künftiges Doppelprogramm bestehend aus IndyCar und ALMS.

"Wir erfahren großes Interesse von Seiten vieler Fahrer und stehen in intensivem Dialog mit einigen Motorenherstellern", sagt der Brite. "Ich will die IndyCars keineswegs verlassen, aber ich finde, dass die ALMS ab 2011 auch wieder ein interessantes Programm bietet", sagt Wiggins. Für HVM soll der Einsatz eines LMP2-Autos nur die Vorstufe für ein zukünftiges Programm in der LMP1-Klasse sein.

CORE hat abenso wie Signature den geplanten Sprung von der IndyLights beziehungsweise IMSA-Lites in die ALMS bereits bestätigt. Signature wird definitiv auf die Kombination Lola-Ford setzen. Die LMPC-Siegermannschaft Level 5 möchte gleich mit zwei Fahrzeugen den Aufstieg in die LMP2-Klasse vollziehen. Unklar ist allerdings derzeit noch, mit welchem Chassis man kommen möchte. Vorassichtlich wird man sich für Riley entscheiden.

Level 5 befindet sich derzeit in Verhandlungen mit gleich drei Motorlieferanten: Ferrari, Roush und Honda. Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen. Cytopsport hat sich zwar vom Porsche RS Spyder verabschieden müssen, will aber 2011 erneut antreten. Ebenso wird das Meisterteam Highcroft zurückkehren. Als Ersatz für den scheidenden Sponsor Patron soll angeblich General Electrics parat stehen. Welches Auto man einsetzen wird, ist derzeit noch unklar.

"Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts verraten", sagt Highcroft-Boss Duncan Dayton. "Unsere Partnerschaft mit Honda und HPD war war erstklassig, wir würden gern zusammen weitermachen." Die Frage ist allerdings, ob Designer Nick Wirth neben seinem Engagement in der Formel 1 mit Virgin auch noch die Zeit für den Entwurf eines neuen Acura-Prototypen findet. "Wir sind in Gesprächen mit anderen Herstellern, die neu in die Serie kommen möchten", gibt Dayton einen kleinen Hinweis.

© Bailey Edwards Cars

Von Bailey Edwards Cars (BEC) hört man keine Neuigkeiten mehr Zoom

In Europa sorgt unterdessen eine ganz andere Ankündigung für Staunen. Wie 'carracingnews.com' berichtet, plant die italienische Avalon-Mannschaft den Einstieg in die LMS mit einem LMP2-Eigenbau. Hinter dem Projekt sollen angeblich frühere Teilhaber des ehemaligen Formel-1-Rennstalls Wolf stecken. Man will offenbar 2011 sogar die komplette Saison im Intercontinental Le Mans Cup (ILMC) bestreiten.

Still geworden ist es hingegen um die Pläne des südafrikanischen Autobauers Bailey Edwards. Im April hatte das Unternehmen mit der Vorstellung eines eigenen LMP2-Programms überrascht. Damals gab es bereits erste Erkenntnisse aus dem Windkanal, Testfahrten mit dem Eigenbau waren vorbereitet. Allerdings blieben in den vergangenen Wochen mehrere Nachfragen von 'Motorsport-Total.com' bezüglich des Fortschritts des Projektes unbeantwortet...