• 03.03.2008 16:23

  • von Roman Wittemeier

WTCC: Wundenlecken bei Chevrolet

Die Chevrolet-Mannschaft zieht nach dem WTCC-Auftaktwochenende eine traurige Bilanz: kein Glück, keine Punkte, kein Spaß

(Motorsport-Total.com) - Die Chevrolet-Mannschaft war mit großen Erwartungen zum Auftakt der neuen Saison in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) gereist, doch am Sonntagabend musste das Team ohne Punkte aus Brasilien abreisen. Im ersten Lauf war kein einziger der drei Werkspiloten ins Ziel gekommen, im zweiten Durchgang gab es wegen diverser Zwischenfälle ebenfalls nichts zu holen.

Titel-Bild zur News: Nicolas Larini

Kurz nach dem Rennstart war die Chevrolet-Welt noch in Ordnung

Alain Menu war im ersten Rennen mit SEAT-Pilot Jordi Gené kollidiert, im zweiten Lauf wurde er Opfer eines Zwischenfalls in der allerersten Kurve, fuhr seinen Lacetti aber wenigstens noch auf Rand zehn. Der Schweizer fand in beiden Fällen sofort den Schuldigen: "Im ersten Rennen lief alles sehr gut. Als ich dann an Gené vorbeigehen wollte, zog er einfach rein. Im zweiten Rennen hatte ich einen perfekten Start, aber Robert (Huff; Anm. d. Red.) wurde direkt vor mir gedreht und ich musste fast anhalten."#w1#

Viel Schrott beim Saisonauftakt

Menu hatte sich allerdings bei der Aktion das Auto beschädigt und konnte seinen Chevrolet nur noch vorsichtig ins Ziel bringen: "Ohne diesen Unfall in der ersten Kurve, wäre ich ganz sicher in die Punkte gefahren." Die unliebsame Begegnung zwischen Menu und seinem Markenkollegen Huff war längst nicht der einzige teaminterne Zwischenfall beim WTCC-Saisonauftakt in Curitiba.

Robert Huff

Mit Aufhängungsbruch abseits der Strecke: Robert Huff war der große Pechvogel Zoom

Nicolas Larini hatte im ersten Lauf seinen Mannschaftspartner Huff auf die Hörner genommen. Der Italiener erklärte: "In der Bremszone vor der letzten Kurve ging plötzlich mein Getriebe kaputt und ich konnte nicht mehr rechtzeitig verzögern, dabei bin ich dann Robert ins Auto gefahren. Es ist eine Schande, weil wir beide in einer guten Position waren, um viele Punkte zu sammeln. Im zweiten Rennen lief alles ganz gut, aber Zanardi blockierte mich rundenlang, sodass Alain an uns vorbeiziehen konnte."

Huff schaffte nur fünf Runden in zwei Rennen

Robert Huff war der größte Pechvogel der Chevrolet-Truppe. Der Brite zog entsprechend enttäuscht Bilanz: "Unglücklicherweise war das eines der kürzesten Rennwochenenden meiner Karriere. Im ersten Lauf war ich Opfer von Nicolas Getriebeproblemen und ich musste wegen einer gebrochenen Aufhängung aufgeben. Im zweiten Lauf rutschte mir Monteiro ins Auto und ich musste wieder auf drei Rädern zur Box. Es ist traurig, weil wir alle drei ein gutes Auto hatten und einen schönen Saisonstart hätten haben können."

Aufmerksame Beobachter der beiden Auftaktrennen in Curitiba hatten deutlich erkennen können, dass sich die Chevrolet-Mannschaft zum größten Teil gegenseitig eliminiert hatte. Sportchef Eric Nève sah das allerdings anders: "Es ist kein Wochenende nach Wunsch gewesen. Wir sind wieder einmal Opfer des Verhaltens anderer Piloten geworden. Es gibt immer noch 22 weitere Rennen in der WTCC, also gehen wir jetzt engagiert in Puebla ans Werk."