• 27.03.2009 16:58

  • von Stefan Ziegler

WTCC sucht für 2010 eine Rennstrecke in Russland

In der kommenden Saison möchte die WTCC erstmals in Russland vorfahren und ist derzeit auf der Suche nach einer geeigneten Rennstrecke

(Motorsport-Total.com) - Schon seit geraumer Zeit ist klar, dass die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) ihren Rennkalender in der kommenden Saison erweitern will. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht Russland, das seit 2009 durch Lada auch über eine eigene Werksmannschaft im WTCC-Umfeld verfügt. Wo genau der WM-Tross 2010 seine Zelte aufschlagen wird, ist aber noch nicht klar, doch noch im April soll diesbezüglich eine Entscheidung fallen - Moskau, St. Petersburg oder Togliatti?

Titel-Bild zur News: Kirill Ladygin, Curitiba, Curitiba Circuit

Lada-Pilot Kirill Ladygin wird schon 2010 ein echtes Heimrennen haben - nur wo?

"Wir haben drei Kandidaten für die Austragung des russischen Rennens 2010. Wir werden uns diese Orte genauer ansehen und dann überlegen, wer den Zuschlag erhalten soll", erklärte Marcello Lotti, Chef der WTCC-Promoter von KSO. Konkret haben die Verantwortlichen Moskau, St. Petersburg und die Lada-Heimatstadt Togliatti im Auge - doch jede Örtlichkeit würde die Tourenwagen-WM vor eine besondere Herausforderung stellen.#w1#

Moskau wäre alleine schon durch seinen Status als russische Hauptstadt eine wahrhaft gelungene Kulisse für die Austragung von WTCC-Rennen. "Dort gibt es breite Straßen, doch so einfach ist das nicht", meinte Lotti. "Sollten wir dort einen guten Platz finden, dann wäre das klasse. Aber im Augenblick habe ich eher das Gefühl, dass das notwendige Budget dafür einfach nicht vorhanden ist."

Während die Finanzen den Planern in Moskau einen Strich durch die Rechnung machen könnten, scheint in St. Petersburg schlicht und ergreifend der notwenige Raum für ein Straßenrennen zu fehlen. Dennoch hätte ein Auftritt in St. Petersburg den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass sich dieser Austragungsort deutlich näher an den in Europa angesiedelten Basen der Rennställen befindet.

Anders Togliatti: Die Heimat des Lada-Konzerns ist 800 Kilometer entfernt von Moskau und könnte die Teams gerade durch seine entfernte Lage vor eine nur schwer zu bewältigende Logistikaufgabe stellen. Für Togliatti spricht allerdings, dass sich die lokalen Behörden sehr für die Errichtung einer permanenten Rennstrecke aussprechen und offenbar auch für die nötige Finanzierung geradestehen würden.

Abgesehen von diesen drei möglichen Kandidaten befindet sich derzeit allerdings noch eine vierte Anlage in Bau: Der "Moscow Raceway" entsteht unmittelbar vor den Toren der russischen Hauptstadt und könnte schon bald die Formel 1 beherbergen. Bernie Ecclestones Hof-Architekt Hermann Tilke zeichnete für den 4,1 Kilometer langen Kurs verantwortlich, der bis zu 100.000 Zuschauer fassen soll.

Egal, für welche Strecke sich die Verantwortlichen der Tourenwagen-WM entscheiden - mit einem Rennen in Russland wird der ohnehin schon internationale Rennkalender erneut aufgewertet. Mit WM-Läufen in Afrika, Amerika, Asien und Europa wird die WTCC ihrem Status als "Weltmeisterschaft" immer mehr gerecht: 2008 stieß Japan hinzu, 2009 folgte Marokko und 2010 ist Russland an der Reihe...