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  • 30.03.2012 13:44

  • von Stefan Ziegler

WTCC in Valencia: Die Vorschau

'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf das zweite Wochenende des Jahres und die Rennen in Valencia: Ist Chevrolet in Spanien erneut unschlagbar?

(Motorsport-Total.com) - Drei Wochen nach dem aufregenden Saisonauftakt in Monza kehrt die WTCC an die Rennstrecke zurück. Der Schauplatz für das zweite WM-Wochenende des Jahres ist Valencia, wo die Rennserie erst im Herbst 2011 das bis dato letzte Mal gastierte. Damals bildeten die beiden Sprintrennen bei der spanischen Mittelmeer-Metropole den Abschluss der Europasaison, 2012 ist man deutlich eher dran.

Titel-Bild zur News: Start in Valencia 2011

Start frei in Valencia: 2011 siegte Yvan Muller in Spanien gleich in beiden Rennen

Und zwar bereits zum achten Mal: Der Circuit de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo zählt bereits seit 2005 zum Rennkalender der WTCC und wartete in den vergangenen Jahren stets mit spannenden Rennen auf. Regelmäßig voll werden die Tribünen des Kurses aber nur bei den WM-Läufen der MotoGP, denn der Zweirad-Sport ist in Spanien noch populärer als Automobilrennen.

Die Rennsport-Tradition in Valencia ist groß

Mit ihren rund 800.000 Einwohnern zählt die Mittelmeer-Metropole zu den drei größten Städten Spaniens, nimmt in Bezug auf den Motorsport aber eine ganz besondere Rolle ein: Neben dem modernen Circuit Ricardo Tormo existiert seit 2008 ein neuer Stadtkurs, den die Formel 1 vor vier Jahren erstmals besuchte. Der Valencia Street Circuit ist seither offizieller Grand-Prix-Standort.

Die etwas weiter im Landesinneren gelegene Rennstrecke wird hingegen häufig zum Testen genutzt. Die Protagonisten schätzen die recht stabile Wetterlage an der Mittelmeerküste und im europäischen Winter nicht zuletzt die moderaten Temperaturen. Neben vielen Formel-1-Teams reisen auch die Rennställe der WTCC gerne nach Valencia, um dort ihre Rennautos auf Herz und Nieren zu prüfen.

Felipe Massa

Ferrari-Pilot Felipe Massa bei den Wintertests der Formel 1 in Valencia Zoom

Der 4,005 Kilometer lange Kurs, der gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, stellt Fahrer und Ingenieure vor eine Herausforderung, schließlich beinhaltet die Ideallinie sowohl enge Kurven als auch längere Geradeauspassagen. Zudem werden die Bremsen meist sehr intensiv beansprucht und die von Yokohama gelieferten Rennpneus werden in Valencia ebenfalls auf eine harte Probe gestellt.


Fotos: Eurosport Motorsport-Launch 2012


Thompson und Muller mit "Doppelsieg" in Valencia

Gleich vier Hersteller können allerdings von sich behaupten, den Circuit Ricardo Tormo mindestens zweimal erfolgreich bezwungen zu haben: Sowohl Alfa Romeo als auch BMW, Chevrolet und SEAT trugen sich in den vergangenen Jahren in die Siegerlisten ein. Rekordsieger in Valencia ist Yvan Muller (Chevrolet) mit drei Erfolgen. Die besten Marken sind Chevrolet und SEAT mit je vier Siegen.

2007 und 2011 wurde in Valencia jedoch Geschichte geschrieben: James Thompson fuhr 2007 auf Alfa Romeo in beiden Rennen als Sieger über die Ziellinie, was Muller 2011 auf Chevrolet ebenfalls gelang. Valencia ist damit die einzige Strecke im Kalender der WTCC, auf der gleich mehrmals ein "Doppelschlag" durch einen Fahrer erfolgte. Einziger deutscher Valencia-Sieger ist Jörg Müller (BMW).

James Thompson

James Thompson und sein Alfa Romeo waren 2007 in Valencia nicht zu schlagen Zoom

Wer sich an diesem Wochenende in die Siegerlisten einreiht, ist noch völlig offen. Zumindest wenn man den WM-Titelverteidigern von Chevrolet glaubt, die sich 2012 nicht als Favoriten in Valencia sehen. "Die Umstände sprechen für BMW", sagt Chevrolet-Sportchef Eric Neve. "Sie sind deutlich leichter unterwegs als wir und die Strecke spielt noch dazu dem Heckantrieb in die Karten."


Fotos: WTCC in Monza


Drei unterschiedliche SEAT-Modelle im Feld

Gleichwohl möchte man aber nicht kleinbei geben: "Wir werden alles versuchen", meint Neve. "In Valencia haben wir viel getestet. Wir sollten trotz des Zusatzgewichts konkurrenzfähig sein." Im Hinblick auf die Ergebnisse des Saisonauftakts in Monza, wo Chevrolet fünf von sechs möglichen Podestplätzen einstrich, wäre alles andere auch eine Überraschung. Man darf also gespannt sein.

Auch, weil in Valencia insgesamt drei unterschiedliche SEAT-Automodelle in der Startaufstellung zu finden sein werden: der SEAT Leon WTCC mit dem neuen SEAT-Motor, der SEAT Leon TDI mit dem betagten Dieselaggregat und der Sunred Leon 1,6T, wie er 2011 von Sunred eingesetzt wurde. Der Grund für diese Vielfalt liegt auf der Hand: Noch sind nicht genug neue Motoren für alle Autos vorrätig.

Tom Boardman, Darryl O'Young

Darryl O'Young (li.) bekommt ein frisch repariertes Auto, Tom Boardman debütiert Zoom

Tom Boardman (Special Tuning) tritt daher bei seinem Saisondebüt - in Monza musste der Brite noch zuschauen - im einzigen SEAT Leon TDI an, während Andrea Barlesi (Sunred) und Tiago Monteiro (Tuenti) auf das Sunred-Modell wechseln. Mit dem Sunred Leon 1,6T beginnt nun auch Fernando Monje (Sunred) seine WTCC-Karriere. In Monza war der Spanier noch im ETCC unterwegs gewesen.


Fotos: WTCC in Monza, Girls


Die Chevrolet-Fahrer müssen vorsichtiger werden

Der SEAT Leon WTCC von Darryl O'Young (Special Tuning) ist indes wieder renntauglich. Dem Team gelang es in Zusammenarbeit mit SEAT, das verbrannte Auto zu reparieren und für Valencia erneut an den Start zu bringen. Nun hofft O'Young auf seine erste Rennteilnahme in diesem Jahr. Mit großer Spannung erwartet wird indes vor allem, wie sich das Fahrertrio von Chevrolet auf der Strecke gibt.

In Monza hatten die Mannen von Neve noch erbitterte Teamduelle geführt, sich deshalb aber einen Rüffel eingefangen. Rob Huff, Alain Menu und Muller müssen es daher künftig etwas ruhiger angehen lassen, denn Chevrolet möchte im Rennen alles erreichen, aber nur kein "Eigentor" schießen. Im Hinblick auf die Gesamtwertung können die Titelverteidiger jedoch ganz beruhigt zu Werke gehen.

Robert Huff, Yvan Muller, Alain Menu

Die drei WM-Spitzenreiter: Rob Huff, Yvan Muller und Alain Menu von Chevrolet Zoom

Muller führt nach seinen zwei Siegen aus Monza souverän mit 54 Punkten in der Fahrerwertung. Auf den Plätzen folgen Huff (36) und Menu (26). Bester Verfolger ist derzeit Tom Coronel (ROAL/22) vor Gabriele Tarquini (Lukoil/20). Stefano D'Aste (Wiechers/10) ist der bestplatzierte Privatier, Franz Engstler (Engstler/8) belegt als einziger Deutscher im Starterfeld aktuell den neunten Rang.


Der WTCC-Saisonauftakt in Monza

Fakten zum Rennwochenende in Valencia (Spanien):

Streckenlänge: 4,005 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen zu je 13 Runden

Die Sieger in Valencia 2005-2011:
2005: Jordi Gene (SEAT), Jörg Müller (BMW)
2006: Augusto Farfus (Alfa Romeo), Jörg Müller (BMW)
2007: James Thompson (Alfa Romeo), James Thompson (Alfa Romeo)
2008: Rob Huff (Chevrolet), Alain Menu (Chevrolet)
2009: Yvan Muller (SEAT), Augusto Farfus (BMW)
2010: Gabriele Tarquini (SEAT), Tiago Monteiro (SEAT)
2011: Yvan Muller (Chevrolet), Yvan Muller (Chevrolet)

Rekordsieger:
Yvan Muller (3)
Chevrolet (4), SEAT (4)

Rundenrekorde:
Qualifikation: 1:42.778 Minuten - Jordi Gene (SEAT, 2005)
Rennen: 1:43.795 Minuten - Dirk Müller (BMW, 2005)

Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):

Samstag, 31. März 2012
09:15-09:45 Uhr - 1. Freies Training
12:00-12:30 Uhr - 2. Freies Training
14:00-14:20 Uhr - Qualifikation Q1
14:25-14:35 Uhr - Qualifikation Q2

Sonntag, 01. April 2012
09:30-09:45 Uhr - Warmup
14:35-15:05 Uhr - Rennen 1
17:20-17:50 Uhr - Rennen 2

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