• 30.03.2012 20:00

  • von Stefan Ziegler

Trackwalk: Circuit Ricardo Tormo

Die höchste Geschwindigkeit, der passende Gang, die heftigste Bremszone, die langsamste Kurve: Der Circuit Ricardo Tormo bei Valencia unter der Lupe

(Motorsport-Total.com) - Wo wartet denn der härteste Bremspunkt auf die Fahrer und wo erreichen die Piloten die höchsten Geschwindigkeiten? Diese und weitere Fragen beantwortet 'Motorsport-Total.com' ab sofort in einer neuen Artikelserie - im "Trackwalk". Das sind Daten und Fakten zu den einzelnen Rennstrecken in Kombination mit den Aussagen der unmittelbar Beteiligten. Heute: der Circuit Ricardo Tormo.

Titel-Bild zur News: Valencia

Der Circuit Ricardo Tormo liegt ein paar Kilometer außerhalb von Valencia

Der spanische Kurs bei Valencia beherbergt die WTCC schon seit 2005 und stellt die Fahrer auf 4,005 Kilometern vor eine Herausforderung. Der Circuit de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo, wie die Strecke mit vollem Namen heißt, wird nämlich gegen den Uhrzeigersinn befahren und nimmt damit eine Sonderstellung im Kalender ein. Hinzu kommt ein Asphaltbelag, der die Reifen sehr strapaziert.

Darunter haben vor allem die frontgetriebenen WTCC-Fahrzeuge zu leiden: Je länger das Rennen andauert, umso mehr geraten die Piloten in Schwierigkeiten. Generell ist Valencia aber keine einfache Übung für die Yokohama-Reifen der WTCC. "Der Circuit Ricardo Tormo nimmt sowohl Vorder- als auch Hinterreifen richtig hart ran - vor allem natürlich in den Kurven", erklärt Chevrolet-Pilot Rob Huff.

"In der letzten Kurve hast du eine lange Bremszone, lenkst aber gleichzeitig schon ein." Rob Huff

"In der letzten Kurve hast du eine lange Bremszone, lenkst aber gleichzeitig schon ein. Der rechte Hinterreifen wird dabei sehr belastet, denn er hüpft regelrecht über die Oberfläche", meint Huff. Und in solchen Passagen sind Fehler "schnell passiert", wie Alain Menu (Chevrolet) hinzufügt. "Es ist sehr wichtig, sanft zu fahren. Im Rennen ist das aber nicht immer möglich, wenn man mit anderen kämpft."


Fotos: WTCC in Valencia


"Wichtig ist auch, ein sehr reifenschonendes Setup zu finden, damit die Reifen am Rennende nicht schon hinüber sind", meint Menu. Bei 14 Kurven - neun nach links und fünf nach rechts - sind die Fahrer also schwer gefordert. "Es gibt viele Ecken mit unterschiedlichen Radien und noch dazu viele Richtungswechsel. Das ist sehr interessant, aber alles andere als einfach", bestätigt Ron Hartvelt.

"Es ist in jeder Runde ein Ratespiel, den Bremspunkt richtig zu erwischen." Tom Chilton

Los geht es damit schon in der ersten Kurve. "Das ist eine sehr schnelle Passage", sagt Ford-Pilot Tom Chilton (Aon). "Dort kommt es darauf an, nicht zu viel Übersteuern zu haben." Die Reifen lassen grüßen. Doch Valencia bietet noch mehr Herausforderungen, wie zum Beispiel Kurve 14. Der tückische Rechtsknick vor Start und Ziel hat in der Vergangenheit schon viele Fahrer hereingelegt.

Chilton weiß, warum das so war. "Bei den meisten Kurven siehst du den Scheitelpunkt oder erkennst, wie schnell du dort hineinfahren kannst und wo du bremsen musst. Bei der Schlusskurve von Valencia ist das anders. Sie fällt nach unten hin ab und aus dem Cockpit heraus siehst du daher nicht genau, wo du hinfährst. Es ist also in jeder Runde ein Ratespiel, den Bremspunkt richtig zu erwischen."

Circuit Ricardo Tormo

Voller Name: Circuit de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo
Einweihungsjahr: 2001
WTCC-Debüt: 2005

Streckenlänge: 4,005 Kilometer
Fahrtrichtung: gegen den Uhrzeigersinn

Kurvenanzahl: 14
Linkskurven: 9
Rechtskurven: 5

Höchste Geschwindigkeit: 223 km/h vor Kurve 1
Höchste Kurvengeschwindigkeit: 178 km/h in Kurve 7
Langsamste Geschwindigkeit: 72 km/h in Kurve 11

Größte Verzögerung: 1,3 g vor den Kurven 1, 2 und 8
Größte Querbeschleunigung: 1,6 g in Kurve 1

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige

Folge uns auf Twitter