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WTCC 2015 im Rückspiegel (4): Die "Grüne Hölle" ruft

Zum Beginn des Jahres 2016 blickt 'Motorsport-Total.com' auf die Rennwochenenden der WTCC-Saison 2015 zurück - Heute: Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - "Grüne Hölle" - zwei Worte reichen aus, und fast jeder Motorsportfan auf der Welt weiß, um welche Rennstrecke es sich handelt. Vor 22 Jahren war zuletzt eine Weltmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife gefahren, bis sich im Jahre 2015 die Tourenwagen-Weltmeisterschaft auf die schwierigste Rennstrecke der Welt wagt. Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens erlebt die WTCC ein Rennwochenende wie noch nie in ihrer Geschichte.

Titel-Bild zur News: Nordschleife

Mit der WTCC fuhr nach 22 Jahren wieder eine WM auf der Nordschleife Zoom

Das fängt schon mit dem Zeitplan an: Test am Donnerstag, die beiden Freien Trainings und das (diesmal einteilige) Qualifying am Freitag und die beiden Rennen am Samstag. Außerdem bekommen die Herren der WTCC auf dem Nürburgring weibliche Konkurrenz: Nordschleifen-Veteranin Sabine Schmitz ist als Gaststarterin mit einem zweiten Chevrolet Cruze des Münnich-Teams auf ihrer Hausstrecke im Einsatz.

Eine gelungene Rückkehr in die WTCC feiert Jaap van Lagen, der bei Lada James Thompson ersetzt. Im ersten Freien Training sorgt der Niederländer auf nasser Fahrbahn für die erste Trainingsbestzeit des Lada Vesta. Als danach die Strecke abtrocknet, taucht wieder der übliche Verdächtige an der Spitze auf. Jose-Maria Lopez zeigt auch auf der Nordschleife seine Extraklasse und fährt im vierten Qualifying des Jahres zum dritten Mal auf die Pole-Position. Auf Startplatz zwei steht überraschend Hugo Valente (Campos-Chevrolet).

Im ersten Rennen über drei Runden auf der gut 25 Kilometer Rennstrecke in der Eifel sehen die Zuschauer dann das gewohnte Bild. Lopez übernimmt von der Pole-Position aus die Führung und fährt souverän zum Sieg. Der Argentinier behält damit in der Saison 2015 in Lauf eins seine weiße Weste und triumphiert zum vierten Mal beim Auftaktrennen des Wochenendes.

Valente kann seinen guten Startplatz nicht in ein entsprechendes Ergebnis umwandeln, nachdem er auf der Grand-Prix-Strecke in die Reifenstapel fliegt. Gaststarterin Sabine Schmitz schreibt hingegen WTCC-Geschichte und fährt als erste Frau in die Punkteränge.

Das zweite Rennen wird dann zu einem echten Thriller mit Windschattenschlachten auf der gut drei Kilometer langen Döttinger Höhe. In Runde eins saugt sich Yvan Muller (Citroen) am bis dahin führenden Tiago Monteiro (Honda) vorbei, in der letzten Runde bläst dann der von Platz zehn gestartete Lopez zum Angriff auf Monteiro und dessen Teamkollegen Gabriele Tarquini, geht an den Honda-Pilot vorbei und fängt um ein Haar noch Muller ab. Mit 0,173 Sekunden Abstand zwischen Sieger und zweitem ist es das engste Rennen des Jahres.


Mit Tom Coronel auf der Nordschleife

Tom Coronel als Beifahrer mit Reporter Ben Constanduros auf der Nordschleife am Nürburgring

Für den einzigen Abflug auf der Nordschleife sorgt im zweiten Rennen Qing-Hua Ma (Citroen). Am Streckenteil Flugplatz kommt der Chinese einen Tick von der Linie ab, sein Auto rutsch quer über die Fahrbahn und schlägt rechts recht hart in die Leitplanken ein. Doch auch dieser Unfall schmälert den Gesamteindruck nicht: WTCC auf der Nordschleife, das war ein voller Erfolg!