Weitere Stimmen zum Qualifying: "Eine verrückte Session"
Rob Huff wird in Macao zum Wiederholungstäter, Norbert Michelisz glänzt mit Platz zwei, Yvan Muller küsst die Mauer und Darryl O'Young ist auf Titelkurs
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätten die Fahrer und Teams der WTCC am Samstag eine Rennpause gehabt, doch die Entwicklungen des Freitags machten eine weitere Anstrengung für die Top 10 der Qualifikation erforderlich: Statt Ausschlafen war Zeitfahren angesagt, denn Q2 war auf den Samstagmorgen verschoben worden, fand aber bei wesentlich besseren Sicht- und Streckenbedingungen statt.

© xpb.cc
Norbert Michelisz überraschte am Samstag mit dem zweiten Startplatz der WTCC
Rob Huff (Chevrolet) setzte sich dabei gegen seine neun verbliebenen Konkurrenten durch und holte sich nach 2009 erneut die Pole-Position. "Was für eine tolle Leistung. Es war eine verrückte Session", sagt der britische Rennfahrer. "Das Auto war fantastisch und wir waren drauf und dran, alle drei Autos nach vorne zu stellen. Dann kam aber Michelisz daher und schob diesem Vorhaben einen Riegel vor."
Michelisz überrascht mit Startplatz zwei
"Die Qualifikation war nicht einfach. Wir gingen mit einem neuen Reifensatz auf die Strecke und mussten sofort eine Krawallrunde hinlegen. Zum Glück hatte sich die Strecke seit dem Freitag nicht zu sehr verändert. Wenn, dann war sogar mehr Grip da. Für den Herstellertitel muss nur ein Auto vorne ankommen. Wir stehen mit drei Fahrzeugen an der Spitze und mehr kann man nicht verlangen."
"Glückwunsch und vielen Dank an das Team. Was hatten wir für ein tolles Jahr", meint Huff. Norbert Michelisz (Zengo) zeigt sich ebenfalls zufrieden - Platz zwei stellt das beste Trainingsergebnis des Ungarn dar. "Ich muss mich bei meinem Team bedanken, denn ich hatte ein perfektes Auto. Am Freitag war ich vielleicht ein bisschen zu vorsichtig, doch heute konnte ich einfach nur angreifen."
"Das hat funktioniert und ich bin sehr zufrieden", sagt Michelisz, der Rennen eins vom siebten Startplatz aus aufnehmen wird - der SEAT-Pilot hatte sich am Freitag eine Strafversetzung eingefangen. "Diese Strafe zu kassieren ist natürlich nicht besonders glücklich, zumal das mein Fehler war. Trotzdem kann ich mich gut mit dem Ergebnis arrangieren", gibt Michelisz in Macao zu Protokoll.
Muller will auf das Podium
Zufriedenheit auch beim neuen Weltmeister Yvan Muller (Chevrolet), der Platz drei belegte und am Sonntag aus Startreihe eins losfährt: "Wir haben noch einige Aufgaben vor uns, denn wir wollen den Herstellertitel einfahren und ich möchte auf das Siegertreppchen gelangen. Mit der Qualifikation bin ich ziemlich zufrieden. Vor allem, wo ich doch auf meiner ersten Runde in der Mauer gelandet war."
"Am Freitag bin ich etwas mehr Risiken eingegangen und auch heute war ich angriffslustig. Nach dem Erlebnis in der Lisboa-Kurve nahm ich mich aber ein bisschen zurück. Es ist schwierig, direkt am Morgen von Null auf Hundert loszulegen und eine fliegende Runde hinzuknallen", erläutert der Franzose. Darryl O'Young (Bamboo), bester Privatier der Qualifikation, ist indes "etwas enttäuscht".
"Mein Auto war besser, als meine Rundenzeit das vermuten lässt", sagt der in Hongkong wohnhafte Chinese und schildert seine Sicht der Dinge zu Startplatz neun: "Ich hatte einfach nicht mehr genug Reifen. Ich freue mich allerdings darüber, bester Privatier zu sein, und mein Ziel ist, die Independents' Trophy zu gewinnen", so O'Young. "Ich hoffe auf saubere Rennen, den Klassensieg und gute Punkte."

