• 07.06.2012 18:49

  • von Stefan Ziegler

Was hat Chevrolet eigentlich noch in der Hinterhand?

SEAT-Fahrer Gabriele Tarquini vermutet, dass die Chevrolet-Piloten noch deutlich schneller fahren könnten, wenn sie es denn darauf anlegen würden

(Motorsport-Total.com) - Gabriele Tarquini ist verwirrt. Mal kann er mit seinem SEAT Leon WTCC problemlos an den Autos von Chevrolet dranbleiben, mal ist ihm die Konkurrenz haushoch überlegen. Eine Erklärung für diese sehr großen Leistungsschwankungen hat Tarquini nicht, aber eine Vermutung. Der italienische Rennfahrer glaubt, dass Chevrolet 2012 derart überlegen ist, dass das Werksteam sein Tempo dosieren kann.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini im Chevrolet-Sandwich: Ist dies das wahre WTCC-Kräfteverhältnis?

Dies macht Tarquini an seinen Beobachtungen in Salzburg und Portimao fest. Einmal hatte er nicht den Hauch einer Chance, beim anderen Mal kämpfte er mit Chevrolet um den Sieg - alles innerhalb von nur zwei Wochen. "Da hat sich etwas verändert", meint SEAT-Fahrer Tarquini im Hinblick auf die jüngsten Ergebnisse. Der 50-Jährige sieht Chevrolet dabei ganz klar am längeren Hebel sitzen.

"Ich nutze seit Saisonbeginn den gleichen Motor und am Salzburgring konnte ich mich nicht im Windschatten der Chevrolet-Autos halten. Auf den Geraden verlor ich hundert Meter. In Portimao konnte ich ihr Tempo mitgehen", sagt Tarquini zusammenfassend und kommt für sich zum Schluss: "Das ist seltsam. Wenn meine Motorleistung gleich ist, dann denke ich, sie spielen mit ihrer Leistung."

"Das sagt mir meine Erfahrung", meint der Weltmeister von 2009 und spielt auf seine Erlebnisse im SEAT-Werksteam an: "Damals spielten wir mit dem Motor herum, weil wir manchmal eine sehr starke Leistung hatten. Wir riefen sie halt nicht immer ab. Es gibt aber keinen Hebel im Auto, den man umlegen könnte. Das ist eine politische Geschichte und nichts, was der Fahrer in der Hand hätte."

Mit Chevrolet verhalte es sich in diesem Jahr ähnlich, erklärt Tarquini in Portimao. "Die Realität ist, dass sie einen großen Vorteil haben. Sie nutzen nicht ihr gesamtes Potenzial, sondern immer nur so viel, um gerade noch vor uns zu sein. Man spielt halt Spielchen", sagt der Ex-Champion und stellt klar, dass all dies "natürlich nur meine persönliche Sicht der Dinge" ist. Genau wisse er es bestimmt nicht.

"Ich bin ja kein Teil dieses Teams, habe aber trotzdem einen gewissen Eindruck", meint Tarquini. Mit Blick auf die Startaufstellung von Portugal winkt Chevrolet-Pilot Yvan Muller aber ab. Von Taktieren will er nichts wissen: "Glaubt ihr wirklich, Chevrolet ist mit einem zweiten, einem vierten und einem neunten Platz zufrieden? Wenn wir noch etwas mehr Leistung haben, dann nutzen wir sie auch."

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