• 18.07.2010 20:31

  • von Stefan Ziegler

Turkington: "Ich freue mich sehr darüber, zurück zu sein"

Privatfahrer Colin Turkington über sein Comeback nach einer langen Auszeit, seine beiden Podien von Brands Hatch und den Neustart seiner Karriere

(Motorsport-Total.com) - Nur ein Wochenende brauchte Colin Turkington, um sich in seinem BMW 320si und der WTCC wieder richtig heimisch zu fühlen. Schon in Portugal überraschte der nordirische Rennfahrer mit einer starken Geschwindigkeit, doch in Großbritannien konnte Turkington eben diese auch in gute Ergebnisse ummünzen - ein zweiter und ein dritter Platz sprechen für sich. In der Pressekonferenz kommentiert der Routinier vom Team eBay Motors sein Abschneiden auf dem Traditionskurs von Brands Hatch.

Titel-Bild zur News: Colin Turkington

Colin Turkington durfte in Brands Hatch gleich zweimal auf das Podium klettern

Frage: "Colin, du hast sehr viel Druck gemacht, um im ersten Rennen auf das Podium zu fahren. Hattest du dir ein solches Ergebnis ausgemalt?"
Colin Turkington: "Es war ein fantastisches Rennen. Genau das ist schon 2007 passiert. Ich bin sehr zufrieden mit der Geschwindigkeit meines Autos. Wir waren über das gesamte Wochenende hinweg schnell unterwegs und waren auch im Rennen bei der Musik dabei."#w1#

"Ich wollte allerdings nicht zu viele Risiken eingehen, denn ich habe bislang ja nur wenige Läufe in dieser Serie bestritten. Ich begann das Rennen auf dem vierten Rang und attackierte Alain immer wieder, bis er sich schließlich zurückfallen ließ. Dadurch erreichte ich noch das Siegertreppchen, was freilich ein großartiges Ergebnis für unser Team darstellt."

Turkington hat Lust auf mehr

Frage: "War das Safety-Car bei deiner Verfolgung von Alain Menu eine Hilfe? Konntest du davon profitieren?"
Turkington: "Nicht so sehr, würde ich sagen. Wenn das Safety-Car auf die Strecke kommt, fallen beim BMW Fahrzeug schnell die Reifendrücke. Das musst du nach der Neutralisation erst einmal wieder gerade biegen."

"Anfangs war ich nicht so gut unterwegs und als ich hinter Alain lag, wollte ich nicht zu viel riskieren. Ich habe es einmal auf der Anfahrt zur Surtees-Kurve versucht und setzte mich neben ihn. Dabei geriet ich aufs Gras. Ein zweites Mal musste ich das nicht haben."

"Ich geriet aufs Gras. Ein zweites Mal musste ich das nicht haben." Colin Turkington

Frage: "Im zweiten Rennen bist du noch einmal auf das Podium gefahren. Dieses Mal kamst du aber als Zweiter ins Ziel..."
Turkington: "Ich kann nur sagen: Es war ein fantastisches Wochenende für mich und das Team."

"Wir waren richtig gut unterwegs und da ist es natürlich klasse, am Ende einige gute Ergebnisse in der Hand zu haben. Es hat mir in Brands Hatch wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon jetzt auf Brünn. Hoffentlich kann ich noch mehr Rennen in der WTCC bestreiten, denn diese Serie ist einfach großartig."

Wie groß war der "Heimvorteil"?

Frage: "Vor deinem Renneinstand in Portugal bist du rund ein halbes Jahr nicht am Start gewesen. Hattest du nicht erwartet, ein bisschen eingerostet zu sein?"
Turkington: "Ich hatte einen schwierigen Start in die Saison 2010. Nach den letzten Rennen des vergangenen Jahres fand ich mich auf einmal im Abseits wieder."

"Ich freue mich so sehr darüber, nun wieder zurück zu sein. Wenn du den Helm aufziehst, denkst du ohnehin nicht darüber nach, dass du neun Monate lang keine Rennen mehr bestritten hast. Ich kam schnell wieder mit dem Auto zurecht. Abgesehen davon kenne ich Brands Hatch natürlich in- und auswendig. Es hat schlichtweg richtig gut funktioniert."

"Es hat schlichtweg richtig gut funktioniert." Colin Turkington

Frage: "Wie sehr hat es geholfen, dass du und dein Team über eine umfangreiche Kenntnis der Strecke in Brands Hatch verfügen?"
Turkington: "Die Tourenwagen-WM kommt schon seit einigen Jahren an diesen Kurs. Die Teams und ihre Fahrer kennen den Kurs also ebenfalls sehr gut."

"Wir sind im vergangenen Oktober auf dieser Strecke unterwegs gewesen, deswegen ist meine Erinnerung daran noch recht frisch. Das ist, was zählt. Ich habe in diesem Jahr noch nicht sonderlich viele Rennen bestritten. Mein bis dato letzter Rennauftritt war Brands Hatch 2009. Am Samstag ging es also darum, von Anfang an richtig stark loszulegen und diesen Schwung mitzunehmen."