• 16.07.2010 18:54

  • von Stefan Ziegler

Turkington: Brands Hatch als "der Durchbruch"?

Gastfahrer Colin Turkington möchte beim britischen WM-Event einen starken Eindruck hinterlassen, um sich für eine komplette WTCC-Saison zu empfehlen

(Motorsport-Total.com) - Einen besseren Verlauf hätte die Karriere von Colin Turkington im vergangenen Jahr gar nicht nehmen können, denn der nordirische Rennfahrer sicherte sich den Titel in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC). Dann der große Schock: Turkington fand kein Cockpit für die neue Saison und musste lange Zeit untätig zuschauen - bis zu seinem WTCC-Einstand in Portugal.

Titel-Bild zur News: Colin Turkington, Franz Engstler

Colin Turkington mischte in Portugal aus dem Stand die WM-Privatierwertung auf

Gemeinsam mit dem WSR-Team und Sponsor eBay Motors hat der 28-Jährige ein Rennprojekt auf die Beine gestellt, das zunächst einige Gastauftritte in der Tourenwagen-WM vorsieht. "Ich wollte schon immer in der WTCC antreten", sagt Turkington vor seinem zweiten Rennwochenende in diesem Jahr. "Brands Hatch kenne ich wie meine Westentasche und das sollte mir eine Hilfe sein."#w1#

Dennoch rechnet der Nordire keineswegs mit einem Durchmarsch: "Es ist sehr schwierig, einer Meisterschaft erst zur Saisonhälfte beizutreten. Seit dem BTCC-Finale in Brands Hatch 2009 hatte ich kein Rennen mehr bestritten. Ich war also etwas eingerostet, als wir im Sommer nach Portugal kamen. Rennfahren ist nun einmal deutlich härter als Testen", bringt es Turkington auf den Punkt.

"Wenn du auf Zack bleiben willst, gibt es eben nur ein Patentrezept: Du musst ständig Rennen fahren", meint der langjährige BMW Fahrer und merkt an: "In Portugal konnten wir einige positive Erkenntnisse sammeln, von denen wir auch in Brands Hatch profitieren wollen. Das Geld ist knapp und daher muss ich unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen - im Hinblick auf 2011."

"Ich würde gerne für eine komplette Saison in Frage kommen. Brands Hatch könnte in dieser Sache der entscheidende Durchbruch werden", hält Turkington fest. Doch noch hat sich der 28-Jährige nicht voll und ganz an die technischen Gegebenheiten der Tourenwagen-WM gewöhnt: Es gäbe durchaus einige Elemente, die im Vergleich zur BTCC vollkommen anders gelöst oder umgesetzt seien.

"Es ist bei Weitem nicht damit getan, an unser Tun vom Saisonende 2009 anzuknüpfen", sagt Turkington. "Die Reifen sind derzeit das größte Problem, doch sobald wir diese Situation gemeistert haben, werden wir deutlich voran kommen. In dieser Serie sind so viele starke Fahrer am Start. Wenn du dich hinten qualifiziert, hast du halt kaum Chancen, dieses Handicap wieder wettzumachen."