• 16.07.2010 19:54

  • von Stefan Ziegler

BMW in Brands Hatch: Welches Auto kommt zum Einsatz?

Welche Automodelle schicken die zahlreichen BMW Teams in Brands Hatch an den Start? Ein großer Gewichtsvorteil verlockt die Rennställe

(Motorsport-Total.com) - Kristian Poulsen (Poulsen) und Colin Turkington (eBay Motors) haben es in den vergangenen WM-Läufen unter Beweis gestellt: Die ältere Ausbaustufe des bewährten BMW 320si ist noch immer sehr konkurrenzfähig - speziell, wo dieses Fahrzeug doch von einem nicht unerheblichen Gewichtsvorteil profitiert: Satte 75 Kilogramm (!) unterscheiden die alte Variante von der neuen Facelift-Version.

Titel-Bild zur News: Colin Turkington

Colin Turkington setzt in Brands Hatch auf den "alten" BMW 320si - und wer noch?

Wer wie Poulsen und Turkington einen 320si älterer Bauart ins Rennen führt, fällt nicht in die gleiche Autokategorie wie die Werkspiloten und die diversen Privatiers, die geschlossen auf das 2009 eingeführte Update setzen. Dies macht sich vor allem bei der Zuteilung der Ballastgewichte bemerkbar, die seit der vergangenen Saison anhand einer Rundenzeit-Kalkulation ermittelt werden.#w1#

Die Berechnungen der FIA haben für den Zeitraum der drei jüngsten WM-Events ergeben, dass das alte Automodell im Schnitt exakt eine Sekunde langsamer ist als die Neuversion. Dies schlägt sich unterm Strich in einem Gewichtsunterschied von 60 Kilogramm nieder - der "neue" 320si startet in Brands Hatch mit dem maximalen Kompensationsgewicht, der "alte" 320si mit dem minimalen.

Hinzu kommt, dass den älteren BMW Fahrzeugen ein Gewichtsbonus von 15 Kilogramm zugestanden wird, wodurch der gewaltige Unterschied von 75 Kilogramm zustande kommt. Und genau diesen Umstand könnten sich die zahlreichen BMW Teams in Großbritannien zunutze machen, denn fast jeder Rennstall könnte ohne Probleme einen Rennwagen der älteren Bauart an den Start bringen.


Fotos: WTCC in Portimão, Girls


Welches BMW Modell wird es denn nun?

Dass ein solches Vorgehen in Brands Hatch zumindest ernsthaft in Erwägung gezogen wird, bestätigt FIA-Sprecher Fabio Ravaioli wenige Stunden vor Trainingsbeginn auf dem britischen Traditionskurs gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Demnach hat lediglich das Proteam darauf verzichtet, Fahrzeuge der älteren Generation an die Strecke zu schaffen - alle anderen BMW Teams haben vorgesorgt.

Die Rennställe von Poulsen und Turkington werden ihrem Automodell freilich treu bleiben, doch laut der Aussage des FIA-Sprechers würden sowohl das BMW Team RBM als auch die beiden deutschen Privatteams - Engstler und Wiechers - über die Möglichkeit verfügen, Fahrzeuge alter Bauart ins Rennen zu schicken. Eine Entscheidung darüber könnte, so Ravaioli, am Samstagmorgen fallen.

Dann müssen die Mechaniker ihre Rennwagen zur technischen Abnahme bugsieren, wo die Autos von den Delegierten des Automobil-Weltverbandes auf ihre Regelkonformität überprüft werden. Bis dahin könne man diese Situation nicht weiter kommentieren, meint Ravaioli und verweist auf den in den frühen Morgenstunden des Samstags anstehenden Technikcheck. Fortsetzung folgt...