• 09.07.2010 22:17

  • von Stefan Ziegler

Engstler-Team bald wieder mit dem "alten" BMW 320si?

Das Gewichtshandicap ist groß: Franz Engstler und Andrei Romanov könnten daher schon bald auf die "alte" Version des bewährten BMW 320si setzen

(Motorsport-Total.com) - Franz Engstler und Andrei Romanov hatten in Portimão einen schweren Stand - sprichwörtlich, denn aufgrund des Ballastgewichtes für ihre BMW 320si Fahrzeuge kamen die beiden Routiniers kaum in Schwung. Insgesamt konnte das Duo so nur zehn Punkte einstreichen und haderte anschließend mit dem Abschneiden in Portugal. Eine Lösung für dieses Dilemma könnte allerdings in Sicht sein.

Titel-Bild zur News: Andrei Romanov, Franz Engstler

Rücken Franz Engstler und Andrei Romanov bald wieder mit dem alten BMW Modell aus?

"Aufgrund des Reglements gelten unsere BMW Fahrzeuge als neue Modelle, deshalb müssen wir jeweils 40 Kilogramm zuladen. Das wirkt sich extrem auf das Auto aus", erläutert Engstler und fügt hinzu: "Ich muss daher zum Beispiel viel früher bremsen. Ich hatte wirklich keine Chance, mehr herauszuholen", so der 48-Jährige. Entsprechend bescheiden fällt das Fazit des Rennstalls aus.#w1#

Mit den in Portimão erzielten Ergebnissen sei man "natürlich nicht zufrieden", wie Teammanager Kurt Treml gegenüber 'Motorsport-Total.com' betont. "Wir konnten einfach keine optimale Abstimmung finden. Die hohen Asphalttemperaturen haben da nicht gerade geholfen. Vorrangig hadern wir aktuell damit, dass wir das hohe Kompensationsgewicht mitführen müssen", bringt es Treml auf den Punkt.

"Wir werden wie die Werksautos eingestuft, können aber nicht so ausgiebig testen und hinken daher immer etwas hinterher", erklärt der Teammanager. Und die Konkurrenz macht es vor: Kristian Poulsen und Colin Turkington fahren mit einem älteren Modell des BMW 320si und wissen dieses Fahrzeug in Training und Rennen deutlich besser zu platzieren. Das Engstler-Team könnte nun bald nachziehen.


Fotos: Engstler, WTCC in Portimão


"Kristian und Colin fahren mit 40 Kilogramm leichteren Autos und setzen diesen Vorteil auch prima um", sagt Treml und bestätigt intensive Überlegungen: "Wir denken gerade darüber nach, ob wir nicht auch auf das alte Modell zurückwechseln. Das Reglement würde einen solchen Schritt erlauben und wir könnten auf die Autos aus der Procar-Serie zurückgreifen", beschreibt Treml seine Optionen.

"40 Kilogramm sind halt eine Menge und entsprechen etwa 0,4 Sekunden auf eine Runde", erläutert der Teammanager des Engstler-Rennstalls, der dem Wochenende in Portugal zumindest in Bezug auf die Leistung von Romanov etwas Positives abgewinnen konnte: Die Testfahrten in Hockenheim hätten sich "auf alle Fälle gelohnt", meint Treml. "Er ist näher dran und hat nun eine viel größere Sicherheit."

Als einen Gewinn verbucht Engstler indes auch Portimão: "Ich muss den Portugiesen ein großes Kompliment machen", schreibt der Deutsche in seiner Kolumne bei 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!). "Dieser Rennplatz ist wirklich supertoll. Unmittelbar am Atlantik und in der Nähe der Tourismus-Hochburg Faro ist hier einer der schönsten Kurse entstanden, die ich kenne."