• 28.09.2008 12:01

  • von Stefan Ziegler

Thompson im Interview: "Hatte selten ein so gutes Auto!"

James Thompson im exklusiven Interview nach seiner beeindruckenden Leistung in Imola - Freude über den Erfolg, Hoffen auf mehr

(Motorsport-Total.com) - James Thompson war die große Überraschung des Imola-Wochenendes und ein erfrischender Bestandteil der beiden Sprintrennen im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari'. Ohne den Honda-Piloten wären die beiden WM-Läufe wohl kaum derart spannend gewesen, tobte Thompson doch jedes Mal wie besessen durch das Feld und arbeitete sich nach vorne. 'Motorsport-Total.com' traf den Briten am Abend nach den Rennen in seiner Box und sprach mit Thompson über seine Fahreindrücke in Imola.

Titel-Bild zur News: James Thompson

"That's it!" - James Thompson staubte im zweiten Lauf in Imola den ersten Platz ab

Frage: "James, das zweite Rennen war einfach spitze. Was sagst du dazu?"
James Thompson: "Das war einfach fantastisch! Wir wussten immer, dass es klappen könnte - sofern wir am Start nicht zurückfallen würden, so wie das im ersten Rennen geschehen ist. P3 in Runde eins hat uns quasi das Sprungbrett gegeben, um Nicola (Nicola Larini; Anm. d. Red.) und Jörg (Jörg Müller; Anm. d. Red.) zu überholen. Ich bin überglücklich für die gesamte Mannschaft, denn das war einfach eine unglaublich schwierige Aufgabe. Jetzt haben wir endlich etwas erreicht, was uns keiner mehr nehmen kann."#w1#

Frage: "Du warst so schnell - du hättest beide Rennen gewinnen können..."
Thompson: "Das wäre sicherlich möglich gewesen. Aber leider kam da dieser Zwischenfall in Kurve eins des ersten Rennens dazwischen. Danach noch Dritter zu werden war schon eine starke Leistung - wir waren zwischendurch ja bis auf Rang zehn zurückgefallen. Das war aber auf alle Fälle ein tolles Rennen und hat mir viel Spaß gemacht. Ich bin irre stolz auf dieses Team und es freut mich tierisch, der erste Honda-Sieger in der Weltmeisterschaft zu sein. Hoffentlich können wir diesen Schwung jetzt mitnehmen und vielleicht noch einmal in dieser Saison auf das Podium fahren."

Frage: "Wie hast du die Situation mit Alain Menu gesehen?"
Thompson: "Nun, die Rennkommissare haben nicht eingegriffen, also wird es wohl okay gewesen sein. Ich hatte in der Runde davor nach rechts gezogen und habe genau das gleiche Manöver versucht, war aber nicht nahe genug dran an ihm, um innen rein zu stechen. In der Runde darauf war ich dann viel schneller und wollte wieder rechts vorbei, er machte zu und gleichzeitig die linke Seite auf. Also bin ich da hineingefahren und er haute mir dann plötzlich die Tür zu."

"Das war einfach etwas unglücklich, ein schlechtes Timing. Als wir uns bei dieser Geschwindigkeit berührt hatten gab es nun einmal leider kein Zurück mehr. Es tut mir leid für ihn, denn das wollte ich gewiss nicht. Er wollte einfach seinen Teamkollegen vor sich beschützen, wobei er vielleicht sogar schneller hätte fahren können als Rob (Rob Huff; Anm. d. Red.)."

"Er hat also wohl etwas langsamer gemacht und wollte mich hinter sich halten. Aber das ist schon eine doofe Geschichte, denn ich möchte eigentlich nicht in Kollisionen verwickelt werden. Es ist immer schlecht, wenn man ein Rennen nicht beenden kann. Trotzdem freue ich mich für uns."

Frage: "Du scheinst ziemlich viel Freude am Fahren gehabt zu haben - wie viel Spaß hat es dir in Imola gemacht?"
Thompson: "Das war klasse. Ich hatte selten ein so gutes Auto. Rennfahren ist eines der schönsten Dinge der Welt. Es war einfach herrlich."

Frage: "Kannst du in Monza auch eine so tolle Performance zeigen?"
Thompson: "Keine Ahnung. Wir müssen einfach abwarten, was passiert. Der Wagen passt gut zu Hochgeschwindigkeitsstrecken. Ich war in Monza schon sehr erfolgreich, habe in der Vergangenheit dort einige Rennen gewinnen können. Auf dem Podium war ich dort jedenfalls schon sehr oft. Ich mag die Strecke und hoffe einfach darauf, dass der Wagen dort gut funktioniert."