Tarquini: "Keine Chance" in Okayama und Macao?
SEAT-Pilot Gabriele Tarquini macht sich Sorgen: Der WM-Spitzenreiter sieht BMW für die verbleibenden WTCC-Saisonrennen klar im Vorteil
(Motorsport-Total.com) - In Oschersleben hat Gabriele Tarquini erstmals in dieser Saison die Führung in der Gesamtwertung übernommen - doch große Hoffnungen macht sich der italienische Rennfahrer nicht: Zu stark ist seiner Meinung nach die Konkurrenz von BMW, die bei den Rennen in Deutschland zwei deutliche Siege einfahren konnte. Vor allem in Japan und China rechnet Tarquini mit großen Schwierigkeiten.

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Allein auf weiter Flur? Gabriele Tarquini befürchtet heftigen Gegenwind in Übersee
"BMW ist einfach stärker als wir", so Tarquini nach den beiden WM-Läufen von Oschersleben gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Sie haben sich immer über den Topspeed beschwert. Es stimmt natürlich, dass mein Auto auf den Geraden schneller ist als ein BMW. Aber angesichts meines Gewichts auf der Vorderachse können die BMW Piloten trotzdem schneller sein", meint der Italiener.#w1#
"Hecktriebler sind einfach in vielerlei Hinsicht im Vorteil: Ihr Reifenabrieb an der Vorderachse ist nicht so heftig, ihre Gewichtsverteilung ist günstiger, sie beschleunigen besser - da muss ich auf der Geraden einfach schneller sein, um auf einem Level mit ihnen zu fahren", sagt der 47-Jährige. "Im Augenblick sind wir aber nicht auf Augenhöhe unterwegs, denn wir haben viel Power verloren."
Tarquini spielt damit wieder einmal auf die Begrenzung auf 2,7 Bar Ladedruck an. Diesen Wert hatte das Tourenwagen-Büro der FIA nach dem Chaos-Wochenende von Pau ausgegeben. Seither klagen die SEAT-Piloten über zu wenig Leistung. Tarquini macht sich daher große Sorgen: "In Imola könnten wir noch ganz gut aussehen, aber in Okayama und Macao dürften wir keine Chance haben."
Dass er gegenwärtig an der Spitze der Gesamtwertung steht, macht die Situation für den früheren Formel-1-Fahrer nicht besser: "Ein Punkt Vorsprung ist nicht besonders bedeutend", erläutert Tarquini und fügt abschließend an: "Natürlich ist es besser, an der Spitze zu liegen als dahinter, doch die Meisterschaft ist noch lang. Es stehen schließlich noch sechs Rennen aus", so der SEAT-Fahrer.

