• 29.05.2010 10:56

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Ich wollte unbedingt in Monza gewinnen"

SR-Fahrer Gabriele Tarquini im Interview über sein Abschneiden in Italien, den Reifenschaden in Lauf eins und die Situation in der WTCC-Gesamtwertung

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Gabriele Tarquini sein Wochenende im Königlichen Park von Monza sicherlich nicht vorgestellt: Im ersten Rennen lag der italienische Rennfahrer voll auf Kurs und stand kurz davor, die Zielflagge als Erster zu sehen, doch dann warf ihn ein Reifenschaden in der letzten Runde (!) noch weit zurück. Nach einem Frühstart im zweiten Lauf waren sämtliche Chancen indes schon früh dahin. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht Tarquini über seinen Auftritt bei den Monza-Rennen.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Ungläubiger Blick: Für Gabriele Tarquini lief in Monza 2010 allerhand schief...

Frage: "Gabriele, du hattest reichlich Pech bei deinem Heimspiel. Was genau ist im ersten Rennen passiert?"
Gabriele Tarquini: "Das weiß ich gar nicht im Einzelnen. Auf der letzten Runde ist mir beim Anbremsen der Ascari-Schikane schlichtweg der Reifen geplatzt. Vielleicht haben wir irgendwelche Trümmer oder Steinchen aufgesammelt. Der Pneuschaden war jedenfalls das Problem. Damit konnte ich nichts mehr ausrichten."#w1#

Frage: "Im zweiten Rennen hast du einen Frühstart hingelegt. Kannst du diese Situation etwas näher beschreiben?"
Tarquini: "Mein Auto bewegte sich schon, bevor die Ampel auf Grün umschaltete. Ich habe aber noch einmal angehalten und bin dann aus dem Stand wieder losgefahren. Die Rennleitung hat das dennoch als Frühstart gewertet."

"Nach einer Durchfahrtsstrafe ist dein Rennen gelaufen." Gabriele Tarquini

Frage: "Letztendlich hast du das Rennen aufgegeben. Gab es technische Probleme an deinem Auto?"
Tarquini: "Nach einer Durchfahrtsstrafe ist dein Rennen gelaufen. Es hätte keinen Sinn gemacht, noch weiter zu fahren und die Reifen, das Getriebe und alles Weitere zu strapazieren. Da habe ich einfach aufgehört."

Frage: "Nach dem Wochenende in Monza beträgt dein Rückstand auf WM-Spitzenreiter Yvan Muller insgesamt 24 Punkte. Damit bist du gewiss nicht zufrieden..."
Tarquini: "Ich bin nicht unzufrieden mit meiner Platzierung. Die Meisterschaft ist noch vollkommen offen, denn die Saison ist lang. Richtig ist allerdings, dass ich eine gute Möglichkeit verloren habe, auf einer Strecke, die uns liegt, ordentlich Punkte zu machen."

"Ich wollte unbedingt in Monza gewinnen, denn Rennsiege sind unser Ziel. Ich denke nicht, dass wir dazu in der Lage sind, um den Titel zu fahren. Das stand nicht zur Debatte, als ich in die Saison gestartet bin. Wir haben einfach nicht das Potenzial, das Geld und die Mannschaft, um in den Titelkampf einzugreifen."

"In Monza hätte ich mit Leichtigkeit ein Rennen gewinnen können." Gabriele Tarquini

"Für mich ist das sonnenklar. In Monza hätte ich aber mit Leichtigkeit ein Rennen gewinnen können. Von daher ist es sehr schade. Es wäre halt schön gewesen, zuhause mindestens einen Lauf als Erster zu beenden. 2010 hatte ich in Monza aber sogar die Geschwindigkeit, um beide Rennen zu gewinnen."

Frage: "Freust du dich nun schon auf Zolder?"
Tarquini: "Ja, sehr sogar. Ich weiß aber noch nicht, wie sich unser Fahrzeug dort verhalten wird. Diese Strecke ist ein großes Fragezeichen. Die Kurse, die unserem Dieselauto entgegen gekommen sind, haben wir nun erst einmal hinter uns. Die ersten drei Rennen waren gut für uns. Nun müssen wir schauen, wie sich die Dinge entwickeln."