Tarquini feiert Überraschungssieg in Zandvoort

SEAT-Pilot Gabriele Tarquini entschied das zweite Rennen in Zandvoort etwas überraschend vor Augusto Farfus und dem starken Jörg Müller für sich

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Chevrolet-Doppelsieg im ersten WTCC-Rennen in Zandvoort, mit dem angesichts des bisherigen Saisonverlaufs nicht unbedingt zu rechnen war, setzte es auch im zweiten Lauf in der niederländischen Küstenstadt eine faustdicke Überraschung: Gabriele Tarquini im SEAT Leon sicherte sich den Sieg.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini feierte in Zandvoort einen etwas überraschenden Sieg

Bisher hatte man von SEAT an diesem Wochenende nicht viel zu sehen bekommen, doch Routinier Tarquini nutzte die Gunst der Stunde (oder der gestürzten Startaufstellung der Top 8 aus dem ersten Lauf) und packte eine Chance am Schopf, die es eigentlich gar nicht gab. Dabei lag er anfangs nur an zweiter Position, weil Polesetter Andy Priaulx vom BMW Team UK mit seinem Hecktriebler am Start keine Probleme hatte und die Führung behauptete.#w1#

Priaulx mit fehlerhafter Vorstellung

Der Platz an der Sonne war Priaulx allerdings nur kurz vergönnt, denn einen Verbremser in der ersten Kurve konnte er zwar gerade noch retten, aber schon nach wenigen Runden wurde er vom schnelleren Tarquini in einer Rechtskurve leicht nach außen geschoben, so dass er von der Strecke abkam und auf Position fünf zurückfiel. In der Folge fuhr der 'Motorsport-Total.com'-Kolumnist ein für seine Verhältnisse ungewohnt unkonzentriertes Rennen mit mehreren kleinen Fehlern.

Richtig spannend wurde es noch einmal in der Schlussphase, als Tarquini mit Augusto Farfus, dem sensationell gestarteten Dirk Müller (beide BMW 320si) und dem Zweiten des ersten Laufs, Nicola Larini (Chevrolet Lacetti), gleich drei schnellere Autos hinter sich hatte. Der SEAT-Pilot ließ jedoch nichts mehr anbrennen, leistete sich in der letzten Runde keinen entscheidenden Schnitzer mehr und brachte ein paar Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel.

Chevrolet wieder schnell unterwegs

Chevrolet fuhr mit Larini, der seinen vierten Platz übrigens dank eines Fehlers von Priaulx erbte, wieder ein starkes Rennen, hätte aber sogar noch mehr Punkte sammeln können, wenn der Sieger des ersten Laufs, Alain Menu, ins Ziel gekommen wäre. Der Schweizer rollte in den Punkterängen liegend mit einem technischen Problem aus. Ansonsten gab es im Mittelfeld die gewohnt harten Fights, darunter auch einen besonders aggressiven zwischen Felix Porteiro und Alessandro Zanardi von BMW.

Nicht ganz so stark wie am Vormittag präsentierte sich Tiago Monteiro, der es mit seinem SEAT Leon nicht in die Punkte schaffte, aber nach einem miserablen Start immerhin eine starke Performance zeigte. Doch so gelungen sein Debüt war, so sehr wird man sich bei BMW ärgern: Von der Dominanz von Curitiba war an diesem Wochenende nichts mehr zu spüren, die Handicapregelung der FIA hat also wie gewünscht gegriffen.