• 03.05.2010 18:49

  • von Stefan Ziegler

SR: "Das war wirklich spitze"

Für SEAT hätte das Wochenende in Marrakesch kaum besser laufen können: Die SR- und Sunred-Fahrer punkteten in Marokko mehr als reichlich

(Motorsport-Total.com) - Die langen Geraden von Marrakesch spielen den Dieselfahrzeugen von SEAT in die Karten - und diesen Umstand nutzten die Piloten von SR und Sunred am Wochenende gnadenlos aus. Gabriele Tarquini, Tiago Monteiro, Tom Coronel und auch Fredy Barth fuhren in Marokko reichlich Beute ein und konnten sich in der Gesamtwertung wesentlich verbessern. Ein Wochenende nach Maß also.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Der SEAT-Express in voller Fahrt: Gabriele Tarquini war einmal mehr siegreich

Vor allem für Titelverteidiger Tarquini, der nach zwei WM-Stationen souverän den ersten Rang in der Fahrertabelle bekleidet und einen Vorsprung von sieben Punkten aufweist. Der Italiener hatte sich in Marrakesch im ersten Rennen durchgesetzt, das unter Gelb beendet wurde. "Lauf eins war kürzer als üblich. Ich hatte einen Vorsprung, doch das Safety-Car hat alles wesentlich einfacher gemacht."#w1#


Fotos: Sunred, WTCC in Marrakesch


"Ich hatte keinerlei Probleme mit dem Auto", schildert Tarquini seine Eindrücke aus Marokko. "Ich denke, der Schlüsselmoment war, als Huff den Windschatten verlor. Wenn du ein Manöver wagen willst, tust du dich wesentlich leichter, wenn du im Windschatten bist", meint Tarquini und fügt an: "Mit dem Wochenende an sich bin ich insgesamt sehr zufrieden" - wer wäre es nicht, bei 33 WM-Zählern?

Tarquini und Monteiro mit prima Ausbeute

"Curitiba war eine gute Strecke für uns - und Marrakesch ebenfalls", fährt der SEAT-Pilot fort. "Monza sollte uns auch entgegen kommen, aber das hängt freilich nicht zuletzt an der Gewichtszuteilung." Groß war die Freude auch bei Monteiro, der beim zweiten WM-Event des Jahres erstmals auf dem Podium vorstellig wurde. "Das war ein sehr gutes Wochenende", erklärt der Portugiese.

"Du musst Gelegenheiten beim Schopfe packen, wenn sie sich dir bieten." Tiago Monteiro

"Wir hatten stets eine gute Geschwindigkeit, also wollte ich das auch in Punkte umsetzen. Du musst Gelegenheiten beim Schopfe packen, wenn sie sich dir bieten. Ich sah, wie Huff und Barth vor mir kämpften und hoffte darauf, Kapital daraus zu schlagen. Ich wollte nicht allzu gierig sein, also ließ ich Rob etwas Platz", berichtet der frühere Formel-1-Pilot von seinen Scharmützeln im Rennen.


Fotos: Neues Autodesign für Fredy Barth


"Unterm Strich hatte ich noch viel Glück: Ich zog mir einen Schaden an meiner linken Vorderradaufhängung zu, sodass mir das Safety-Car letztendlich wohl einen Gefallen getan hat", sagt Monteiro, der es in Marokko auf 27 Punkte brachte. Nur zwei Zähler weniger sammelte Coronel, der auf dem schwierigen Stadtkurs deutlich besser zurecht kam als beim Saisonauftakt in Brasilien.

Barth überrascht mit Topergebnissen

"Es war hart, weil wir nicht gerade viele Tests hatten", meint der niederländische Rennfahrer. "Ich denke, nun verstehe ich das Auto aber etwas besser. Ab sofort könnte ich also eine richtig nette Saison haben. Ich kenne nun die Stärken und Schwächen des Fahrzeugs, hoffentlich wendet sich das Blatt jetzt für uns", hält "Major Tom" fest. Barth sorgte indes für die größte SEAT-Überraschung.

"Das war definitiv ein großartiges Wochenende." Fredy Barth

Der WTCC-Neuling aus der Schweiz setzte sich bei seinem erst zweiten Einsatz in der Tourenwagen-WM hervorragend in Szene und fuhr gleich zweimal in die Top 5, wodurch er auf einen Schlag 22 Punkte einheimste. "Das war definitiv ein großartiges Wochenende", so der 30-Jährige. "Im ersten Rennen wäre ich beinahe auf das Podium gefahren. Das war wirklich spitze", erklärt Barth.

"Mir ist ein guter Start gelungen und ich konnte den Unfällen ausweichen. Das Ziel war, auf der Strecke zu bleiben - und das ist auch das Ziel für den weiteren Saisonverlauf. Es ist meiner Meinung nach wichtig, Erfahrung zu sammeln und möglichst alle Rennen zu beenden. Nachdem ich Huff touchiert hatte, gab es etwas Rauch, aber glücklicherweise war alles okay. Eine tolle Erfahrung!"